Energetische Sanierung eines Wohngebäudes in Münster: Ein umfassender Sanierungsfahrplan für ein freistehendes Mehrfamilienhaus
Einleitung: Der Weg zur Energieeffizienz
In der heutigen Zeit ist es wichtiger denn je, den energetischen Zustand von Gebäuden zu optimieren. Unser Sanierungsfahrplan bietet eine umfassende Übersicht über den aktuellen energetischen Status eines Wohngebäudes in Münster und die Schritte, die zur Erreichung eines optimalen Energieeffizienzniveaus erforderlich sind. Diese Fallstudie zeigt, wie unser Fahrplan dabei hilft, den Primärenergiebedarf des Gebäudes zu senken und gleichzeitig finanzielle Vorteile durch Fördermittel und Energieeinsparungen zu nutzen.
Der Sanierungsfahrplan beginnt mit einer detaillierten Analyse des Istzustands des Gebäudes, wobei der Primärenergiebedarf als Maßstab dient. Dieser Bedarf berücksichtigt nicht nur den Energieverbrauch innerhalb des Gebäudes, sondern auch den Energieaufwand für die vorgelagerten Prozesse wie Gewinnung und Verteilung der Brennstoffe. Die energetische Bewertung wird auf einer Farbskala dargestellt, von dunkelgrün für höchste Effizienz bis dunkelrot für niedrigste Effizienz. Diese visuelle Darstellung hilft, den Fortschritt der Sanierungsmaßnahmen leicht nachzuvollziehen.
Ein entscheidender Bestandteil des Fahrplans sind die Investitionskosten und die verfügbaren Fördermittel für jedes Maßnahmenpaket. Diese Informationen ermöglichen es, die finanziellen Vorteile der Sanierung klar zu erkennen. Durch die Reduzierung des Energieverbrauchs können nicht nur die Energiekosten gesenkt, sondern auch der Wert der Immobilie gesteigert werden. Unsere Fallstudie verdeutlicht, wie durch gezielte Maßnahmen der erwartete Endenergieverbrauch gesenkt werden kann, was sich positiv auf die CO2-Emissionen auswirkt.
Die Zeitleiste im Sanierungsfahrplan zeigt den individuell abgestimmten Umsetzungszeitpunkt für jede Maßnahme, sodass die Sanierung im eigenen Tempo durchgeführt werden kann. Detaillierte Informationen zu den Einzelmaßnahmen finden sich in der Umsetzungshilfe, die bei der Planung und Durchführung der Sanierungsschritte zur Seite steht.
Zusätzlich werden die Energieträger und deren aktuelle Energiepreise berücksichtigt, um eine präzise Kalkulation der Energiekosten zu ermöglichen. Die Wahl der richtigen Energieträger kann erheblich zur Effizienzsteigerung beitragen und die laufenden Kosten weiter senken.
Unser Sanierungsfahrplan ist nicht nur ein Werkzeug zur Verbesserung der Energieeffizienz, sondern auch eine Investition in die Zukunft der Immobilie. Nutzen Sie die Möglichkeit, von Fördermitteln zu profitieren und gleichzeitig den Wert der Immobilie zu erhöhen, während Sie einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.
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Ist-Zustand: Ausgangslage eines typischen Wohngebäudes von 1968
Das Gebäude, das Gegenstand unserer Fallstudie ist, befindet sich in einem baujahrestypischen Zustand aus dem Jahr 1968 und umfasst 17 Wohneinheiten. Es handelt sich um ein freistehendes Wohngebäude der Gebäudeklasse 4 mit einem rechteckigen Grundriss und einem Flachdach. Das Gebäude ist vollunterkellert, wobei die Kellerdecke größtenteils den unteren Teil der thermischen Gebäudehülle bildet. Die vertikale Erschließung erfolgt über zwei unbeheizte Treppenhäuser.
Die energetische Ausgangssituation des Gebäudes zeigt erhebliche Wärmeverluste, die sich wie folgt aufteilen: 16 % über die Wände, 16 % über die Heizung, 20 % über die Fenster, 22 % über die Lüftung, 10 % über die Trinkwarmwasserbereitung (TWW), 5 % über das Dach, 6 % über den Keller und 5 % über Wärmebrücken. Besonders auffällig sind die hohen Wärmeverluste über die Fenster und die Lüftung, die durch die alten Wohnungseingangstüren noch verstärkt werden.
Die Außenwände bestehen aus einem zweischaligen, ungedämmten Mauerwerk, das mit Klinker und teilweise mit Kratzputzflächen versehen ist. Die Fenster sind zweifach verglaste Kunststofffenster aus unterschiedlichen Baujahren. Die Hauseingangstüren sind Teil eines Fensterbandes im Treppenhaus, während die Wohnungseingangstüren dem baujahrestypischen Zustand entsprechen. Das Flachdach ist ein Warmdach, das vor etwa 30 Jahren saniert wurde und eine baujahrestypische Dämmstärke von circa 8 cm aufweist.
Die Heizungsanlage besteht aus einer Gaszentralheizung, die als Nahwärme genutzt wird und im Jahr 2010 installiert wurde. Diese versorgt insgesamt vier Wohngebäude der gesamten Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) über unterirdisch gedämmte Leitungen. Die Wärmeverteilung erfolgt über ein Zweirohrsystem mit modernen Pumpsystemen, die 2023 installiert wurden. Die Warmwasserversorgung wird durch die Heizungsanlage und vier große Trinkwarmwasserspeicher (ebenfalls aus 2023) gewährleistet. Die manuelle Lüftung erfolgt über Stoß- und Kipplüftung durch die Fenster sowie über mehrere Schächte im Badbereich.
Die Eigentümergemeinschaft hat ein großes Interesse an der Erschließung wirtschaftlicher Sanierungspotenziale, um die Energieeffizienz des Gebäudes zu verbessern. Der Sanierungsfahrplan bietet hierbei nicht nur die Möglichkeit, die Energiekosten durch gezielte Maßnahmen zu senken, sondern auch Fördermittel zu nutzen und den Wert der Immobilie nachhaltig zu steigern.
Maßnahmen: Strategien zur energetischen Optimierung
Maßnahmenpaket 1: Optimierung von Wand, Fenster und Luftdichtheit
In diesem Maßnahmenpaket konzentrieren wir uns auf die Verbesserung der Außenhülle des Hauses, um die Energieeffizienz erheblich zu steigern.
Wand: Die Fassade wird vollständig erneuert und mit modernen Dämmplatten ausgestattet. Die vorhandene Fassadenkonstruktion wird zurückgebaut und durch eine neue Fassade mit einer 16 cm dicken Dämmebene (Wärmeleitgruppe 035) ersetzt. Diese Maßnahme wird mit 20 % von der BAFA gefördert, einschließlich eines 5 % iSFP Bonus, was zu einer Förderung von 30.000 € führt. Die Investitionskosten belaufen sich auf 173.600 €. Diese Maßnahme reduziert Wärmeverluste und verbessert die Wärmedämmung erheblich.
Fenster: Der Austausch der Fenster durch neue Modelle mit einem U‑Wert von 0,95 W/m²K und dreifacher Verglasung wird durchgeführt. Auch die Haustür wird erneuert. Diese Maßnahme wird mit 20 % von der BAFA und zusätzlich mit 30 €/m² Fensterfläche von der Stadt Münster gefördert, was zu einer Förderung von 70.000 € führt. Die Investitionskosten betragen 194.350 €. Diese Maßnahme verringert nicht nur die Wärmeverluste, sondern verbessert auch den Schallschutz.
Luftdichtheit: Die Luftdichtheit des Gebäudes wird verbessert, um Lüftungswärmeverluste zu minimieren. Lüftdichtheitsmessungen werden mit 500 € von der Stadt Münster gefördert. Die Investitionskosten betragen 2.000 €. Diese Maßnahme ist entscheidend, um die hohen Energiekosten durch Lüftungswärmeverluste zu senken.
Maßnahmenpaket 2: Dämmung der Boden- und Kellerdecke
Die Dämmung der Kellerdecke ist eine kosteneffiziente Maßnahme, um die Energieeffizienz weiter zu steigern. Mit einer Dämmstärke von 10 cm (Wärmeleitgruppe 032) wird die Kellerdecke unterseitig gedämmt. Diese Maßnahme wird mit 20 % von der BAFA und zusätzlich mit 10 €/m² von der Stadt Münster gefördert, was zu einer Förderung von 4.496 € führt. Die Investitionskosten betragen 14.320 €. Diese Maßnahme reduziert die Wärmeverluste durch den Boden erheblich.
Maßnahmenpaket 3: Modernisierung der Heizung
Die alte Gas-Niedertemperaturheizung wird durch eine moderne Luft/Wasser-Wärmepumpe ersetzt, die im Keller installiert wird. Diese Maßnahme wird von der BAFA mit 75.400 € gefördert. Die Investitionskosten belaufen sich auf 186.000 €. Diese Umstellung auf eine klimafreundlichere Wärmeerzeugung senkt die Heizkosten und trägt erheblich zur Reduzierung der CO₂-Emissionen bei.
Maßnahmenpaket 4: Sanierung des Dachs und Installation einer Photovoltaikanlage
Das Flachdach wird umfassend saniert und mit einer neuen Dämmung versehen, die im Mittel 14 cm dick ist, mit einer maximalen Dicke von 26 cm (Wärmeleitgruppe 035). Zusätzlich wird eine Photovoltaikanlage installiert. Diese Maßnahmen werden mit 20 % von der BAFA und zusätzlich mit 20 €/m² sowie 12 €/m² bei Verwendung nachwachsender Rohstoffe von der Stadt Münster gefördert, was zu einer Förderung von 34.272 € führt. Die Investitionskosten betragen 116.740 €. Diese Maßnahmen reduzieren die Wärmeverluste über das Dach und ermöglichen die Nutzung erneuerbarer Energien.
Diese detaillierten Maßnahmenpakete bieten eine umfassende Strategie zur energetischen Sanierung des Gebäudes. Durch die Verbesserung der Energieeffizienz und die Nutzung von Fördermitteln werden nicht nur die Energiekosten gesenkt, sondern auch der Wert der Immobilie gesteigert.
Zielzustand: Ein KfW-Effizienzhaus mit zahlreichen Vorteilen
Nach der vollständigen Umsetzung des Sanierungsfahrplans wird das Gebäude den Standard eines KfW-Effizienzhauses erreichen. Dies bedeutet für die Bewohner eine signifikante Reduzierung des Energieverbrauchs, selbst bei gleichbleibendem Heizverhalten, was zu einer deutlichen Senkung der Heizkosten führt. Der Wohnkomfort wird erheblich gesteigert, da die neuen, effizienteren Fenster und Türen sowie die umfassende Dämmung von Wänden und Dach unangenehme Zugluft eliminieren und die Behaglichkeit im Inneren des Hauses erhöhen.
Für die Eigentümergemeinschaft bietet die Sanierung zahlreiche finanzielle Vorteile. Durch die Inanspruchnahme von Fördermitteln und die langfristigen Einsparungen bei den Energiekosten amortisieren sich die Investitionen in die Sanierung über die Jahre. Zudem wird der Wert des Gebäudes durch die Modernisierungsmaßnahmen erheblich gesteigert, was sich positiv auf den Marktwert der Immobilie auswirkt.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist die drastische Reduzierung der jährlichen CO2-Emissionen um das 2,5‑fache, was nicht nur den ökologischen Fußabdruck des Gebäudes verringert, sondern auch eine Vorbildfunktion in Sachen Klimaschutz übernimmt. Die Wahl eines grünen Gas- und Stromanbieters kann diesen Effekt noch verstärken.
Neben der Energieeinsparung und der Reduzierung von Treibhausgasen bietet die Sanierung auch Verbesserungen im thermischen Komfort. Die Bewohner werden frei von unangenehmer Zugluft sowie Hitze- oder Kältestrahlung sein. Der sommerliche Hitzeschutz wird durch Verschattungen an Dach- und Fassadenfenstern sowie durch die verbesserte Dämmung gewährleistet, was die Überhitzung im Sommer verhindert.
Auch der Schallschutz wird verbessert, da dichte Türen und Fenster sowie die neuen Dämmstoffe den Lärm von außen erheblich reduzieren. Dies trägt zu einer ruhigeren und angenehmeren Wohnatmosphäre bei. Die Wohngesundheit wird durch die Sanierung ebenfalls gefördert: Gedämmte, warme Bauteile und eine gesicherte Lüftung verhindern Feuchtigkeit und Schimmelbildung und sorgen für ein gesundes Raumklima ohne Wohngifte.
Die architektonische Qualität des Gebäudes wird durch die Sanierung ebenfalls aufgewertet. Die Eigentümer haben die Möglichkeit, die äußere Erscheinung des Gebäudes nach ihren Vorstellungen zu gestalten, sei es durch die Wahl der Fassadenfarbe oder des Fensterdesigns, was zu einer modernen und ansprechenden Optik führt.
Insgesamt wird die Sanierung nicht nur die Energieeffizienz des Gebäudes erheblich verbessern, sondern auch den Wohnkomfort, die Wohngesundheit und den Marktwert steigern, während gleichzeitig ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird.
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Fazit: Ein vielversprechender Ausblick auf die Zukunft
Der Sanierungsfahrplan für das Wohngebäude in Münster bietet eine umfassende und durchdachte Strategie zur Verbesserung der Energieeffizienz und des Wohnkomforts. Durch die geplanten Maßnahmen wird das Gebäude den Standard eines KfW-Effizienzhauses erreichen, was zu einer erheblichen Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen führt. Die Bewohner profitieren von einem gesteigerten Wohnkomfort und einer verbesserten Wohngesundheit, während die Eigentümergemeinschaft durch die Nutzung von Fördermitteln und die langfristigen Einsparungen bei den Energiekosten finanzielle Vorteile erzielt.
Die geplanten Sanierungsmaßnahmen haben das Potenzial, den Marktwert der Immobilie erheblich zu steigern und gleichzeitig einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten. Insgesamt zeigt diese Fallstudie, dass der Sanierungsfahrplan nicht nur eine Investition in die Zukunft der Immobilie darstellt, sondern auch eine nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Lösung für die Herausforderungen der heutigen Zeit bietet.
Verfasst am 26. September 2023.
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Sehr freundlich und alles hat geklappt wie ich gedacht habe …Auf jedenfall weiter emfehlen.…
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Die Kommunikation war sehr gut. Der Beratungstermin vor Ort war etwas kurz und oberflächlich. Der Sanierungsfahrplan ist sehr ausführlich gehalten. Das Schlussgespräch war in Ordnung.
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