Sanierungsfahrplan für ein Wohngebäude in Münster: Energieeffizienz und Wertsteigerung
Ein umfassender Weg zur Energieeffizienz
In dieser Fallstudie präsentieren wir Ihnen einen umfassenden Einblick in einen von uns erstellten Sanierungsfahrplan für ein Wohngebäude. Unser Ziel ist es, Ihnen eine fundierte Entscheidungsvorlage zu bieten, die den Weg zu höherer Energieeffizienz, gesteigertem Wohnkomfort und einer langfristigen Sicherung des Immobilienwertes aufzeigt. Das Gebäude, um das es sich handelt, ist ein Wohngebäude mit bestehendem Fernwärmeanschluss. Hier sind Energieeinsparungen insbesondere durch Verbesserungen an der Gebäudehülle möglich. Unser Sanierungsfahrplan verdeutlicht anhand messbarer Zahlen, wie Treibhausgasemissionen, darunter CO2, reduziert werden können. Zudem zeigt er auf, wie Heiz- und Warmwasserkosten gesenkt und Fördermittel optimal genutzt werden können.
Wesentliche Bestandteile unseres Sanierungskonzepts umfassen die Berücksichtigung der gesetzlichen Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), insbesondere bezüglich der obersten Geschossdecke. Darüber hinaus bieten Fenster, Kellerdecke, Fassade und Heizkörper erhebliche Optimierungspotenziale mit kurzen Amortisationszeiten. Ein weiterer Aspekt, den wir in Betracht ziehen, ist der Vergleich zwischen Energieverbrauch und Energiebedarf, wobei Faktoren wie Leerstände und Raumtemperaturen eine Rolle spielen könnten. Unser Sanierungsfahrplan bietet zudem Alternativlösungen und flexible Reihenfolgen der Maßnahmen, um auf individuelle Bedürfnisse eingehen zu können. Dieser individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) dient auch als Grundlage für verpflichtende Heizlastberechnungen und den hydraulischen Abgleich.
Für detaillierte Informationen zur Wertsteigerung Ihrer Immobilie, zu Baukostenentwicklungen, Energiepreisprognosen und möglichen Nachverdichtungspotenzialen stehen wir Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch zur Verfügung. Erfahren Sie, wie Sie durch gezielte Maßnahmen nicht nur die Energieeffizienz Ihres Gebäudes steigern, sondern auch von finanziellen Vorteilen wie Fördermitteln und Energieeinsparungen profitieren können.
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Der aktuelle energetische Zustand des Gebäudes
Das Gebäude, ein dreiseitig angebautes Wohnhaus mit fünf Wohneinheiten, befindet sich in einem energetisch unterdurchschnittlichen Zustand. Die umfassende Vor-Ort-Analyse zeigt, dass es erhebliches Potenzial für Verbesserungen gibt, die nicht nur den Wohnkomfort erhöhen, sondern auch finanzielle Vorteile durch Energieeinsparungen und Fördermittel bieten können. Die Gebäudehülle weist mehrere Schwachstellen auf: Die Decke und das Dach sind ungedämmt, was gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) §47 eine Pflicht zur Dämmung nach sich zieht. Auch die Fassade ist ungedämmt und mit veralteten Kastenfenstern ausgestattet, die einen hohen Energieverlust verursachen. Die Kellerdecke bietet ausreichend Platz für eine effektive Dämmung, die den Energieverbrauch weiter senken könnte.
Die Heizungsanlage ist veraltet, mit hohen Vorlauftemperaturen und alten Stahlheizkörpern, die dringend ausgetauscht werden sollten. Die Heizkörpernischen sind unzureichend verkleidet, was zusätzliche Wärmeverluste verursacht. Die Wärmeverteilung erfolgt über ein Zweirohrsystem, das überarbeitet werden könnte, um die Effizienz zu steigern. Derzeit wird die Wärme über eine zentrale Fernwärmeübergabestation im Keller bereitgestellt, während Gas-Durchlauferhitzer für die Warmwasserbereitung in den Wohnungen genutzt werden. Die Eigentümer planen bereits die Erneuerung des Warmwassersystems durch den Einbau von Kompaktstationen für die Fernwärme.
Das Gebäude ist vollunterkellert, wobei das Kellergeschoss unbeheizt bleibt. Die Außenwände bestehen aus einem zweischaligen, ungedämmten Mauerwerk, das ebenfalls zur Energieineffizienz beiträgt. Typische Wärmebrücken, wie ungedämmte Sockel und Bauteilübergänge im Dachbereich, erhöhen den Energiebedarf weiter. Die Fenster sind uneinheitlich, von einfachen Kastenfenstern bis hin zu zweifach verglasten Fenstern, was zu einer inkonsistenten Wärmedämmung führt. Das manuelle Lüften über Stoß- und Kipplüftung durch die Fenster ist ineffizient und könnte durch ein modernes Lüftungssystem ersetzt werden, das den Energieverbrauch weiter reduziert. Die hohe Diskrepanz zwischen dem berechneten Energiebedarf und dem tatsächlichen Energieverbrauch muss ebenfalls untersucht werden, um weitere Einsparpotenziale zu identifizieren.
Insgesamt zeigt der Ist-Zustand des Gebäudes, dass ein umfassender Sanierungsfahrplan nicht nur die Energieeffizienz erheblich steigern, sondern auch den Wert der Immobilie steigern könnte. Durch die Nutzung von Fördermitteln und die Umsetzung energieeffizienter Maßnahmen können die Bewohner langfristig von erheblichen Kosteneinsparungen profitieren.
Maßnahmen zur energetischen Optimierung
Maßnahmenpaket 1: Optimierung von Warmwasser und Heizung
Dieses Maßnahmenpaket fokussiert sich auf die Modernisierung der Warmwasser- und Heizungsversorgung, um die Energieeffizienz des Gebäudes signifikant zu steigern. Die zentrale Maßnahme ist der Anschluss des Warmwassersystems an einen Heizwärmebereiter. Hierbei wird die bestehende Fernwärmeleitung so erweitert, dass sie sowohl das Heizwasser als auch das Trinkwarmwasser für alle Wohnungen bereitstellt. Die Investitionskosten für diese Maßnahme belaufen sich auf 21.946 Euro, wobei zusätzliche „Sowiesokosten“ von 15.030 Euro anfallen. Diese umfassen notwendige Anpassungen und Verbesserungen, die ohnehin durchgeführt werden müssen, wie z.B. die Installation neuer Leitungen und einer modernen Übergabestation. Fördermittel in Höhe von 6.584 Euro stehen zur Verfügung, was die finanzielle Belastung erheblich mindert.
Ein zentraler Punkt bei der Umsetzung ist die Vermeidung von Legionellenproblemen durch regelmäßige Kontrollen und die Sicherstellung einer Warmwassertemperatur von mindestens 60 °C. Die Umstellung auf eine neue Kompaktstation für die Fernwärme reduziert den technischen Aufwand im Gebäude und den Wartungsbedarf, allerdings ist die Preisabhängigkeit vom Fernwärmeanbieter zu beachten. Die Durchführung dieser Maßnahmen ist sofort möglich und bringt neben der Energieeinsparung auch eine Wertsteigerung der Immobilie mit sich.
Maßnahmenpaket 2: Dämmung von Dach und Geschossdecke
Die Dämmung der obersten Geschossdecke ist ein wesentlicher Schritt zur Reduzierung des Energieverbrauchs. Geplant ist eine vollflächige Dämmung mit 24 cm dickem Dämmstoff der Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) 035. Diese Maßnahme ist nicht nur verpflichtend gemäß § 47 des Gebäudeenergiegesetzes (GEG), sondern wird auch mit 20 % durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert. Die Investitionskosten betragen 8.130 Euro, wobei die „Sowiesokosten“ ebenfalls 8.130 Euro betragen. Es ist zu beachten, dass bei einem geplanten Dachausbau auf die Dämmung der Geschossdecke verzichtet werden sollte. Der Zeitpunkt für die Umsetzung ist flexibel, jedoch ist eine baldige Durchführung ratsam, um von den Fördermitteln zu profitieren.
Maßnahmenpaket 3: Dämmung von Boden und Kellerdecke
Die Dämmung der Kellerdecke ist eine effektive Maßnahme zur Verbesserung der Energieeffizienz. Geplant ist die Installation einer 10 cm dicken Flächendämmung mit WLG 032. Diese Maßnahme wird mit 20 % durch die BAFA gefördert, was bei den Investitionskosten von 8.130 Euro eine finanzielle Entlastung von 3.826 Euro bedeutet. Es entstehen keine „Sowiesokosten“. Bei der Umsetzung ist zu beachten, dass die neue Dämmung die Deckenhöhe verringern kann, was möglicherweise zu Nutzungseinschränkungen führt. Die Maßnahme kann zeitnah umgesetzt werden und trägt zur Reduzierung der Energiekosten und zur Erhöhung des Wohnkomforts bei.
Maßnahmenpaket 4: Fassadendämmung und Heizungsoptimierung
Dieses umfassende Maßnahmenpaket beinhaltet den Rückbau der bestehenden Klinkerfassade und den Neuaufbau mit einem Wärmedämmverbundsystem (WDVS) und Klinker-Riemchen. Die geplante Dämmung hat eine Dicke von 16 cm (WLG 035) und wird sowohl vom Bund als auch von der Stadt Münster gefördert. Die Investitionskosten betragen 87.550 Euro, ergänzt durch „Sowiesokosten“ von 15.000 Euro. Die Fördermittel belaufen sich auf 28.710 Euro, was die finanzielle Belastung erheblich reduziert. Bei der Umsetzung sind baurechtliche Anforderungen zu beachten, insbesondere hinsichtlich der Fassadengestaltung. Die Nutzung zurückgebauter Klinker ist möglich und kann Kosten sparen. Diese Maßnahme ist zeitnah umsetzbar und verspricht eine erhebliche Reduzierung der Energiekosten sowie eine deutliche Wertsteigerung der Immobilie.
Maßnahmenpaket 5: Erneuerung von Fenstern und Lüftungssystem
Die Erneuerung der Fenster sowie die Optimierung der Lüftung sind entscheidende Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz. Neue Fenster mit einem U‑Wert von 0,95 W/m²K und dreifacher Verglasung werden installiert, was mit 20 % durch die BAFA gefördert wird. Die Investitionskosten belaufen sich auf 177.500 Euro, ergänzt durch „Sowiesokosten“ von 30.000 Euro. Die Fördermittel betragen 38.100 Euro. Bei der Umsetzung ist darauf zu achten, dass ohne eine Verbesserung des Dämmstandards der Außenwände Tauwasser entstehen kann. Zudem wird die Luftdichtheit des Gebäudes verbessert, was die Lüftungswärmeverluste verringert. Der Einbau einer Lüftungsanlage ist sinnvoll, um eine ausreichende Belüftung zu gewährleisten. Diese Maßnahmen können zeitnah umgesetzt werden und tragen erheblich zur Senkung der Energiekosten und zur Steigerung des Wohnkomforts bei.
Der angestrebte Zielzustand
Nach der vollständigen Umsetzung des Sanierungsfahrplans wird das Gebäude den Standards eines KfW-Effizienzhauses 70 entsprechen. Diese umfassenden Maßnahmen führen zu einer signifikanten Reduzierung des Energieverbrauchs, während der Wohnkomfort für die Bewohner erheblich gesteigert wird. Für die Eigentümer bedeutet dies nicht nur eine langfristige Erhaltung, sondern auch eine potenzielle Wertsteigerung der Immobilie. Der jährliche CO2-Ausstoß wird um etwa den Faktor 4 reduziert, was einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz darstellt. Zusätzlich kann der CO2-Fußabdruck weiter verringert werden, indem ein grüner Stromanbieter gewählt wird.
Die energetische Sanierung bringt zahlreiche Vorteile mit sich, die über die reine Energieeinsparung hinausgehen. Der thermische Komfort wird durch die Installation dichter Fenster und Türen sowie die Dämmung von Wänden und Dach deutlich verbessert, wodurch unangenehme Zugluft und Kälte- oder Wärmestrahlung vermieden werden. Im Sommer schützt die verbesserte Dämmung in Kombination mit Verschattungen für Dach- und Fassadenfenster effektiv vor Überhitzung.
Ein weiterer Vorteil ist der erhöhte Schallschutz, der durch dichte Türen und Fenster sowie die Verwendung von Dämmstoffen erreicht wird, was zu einer ruhigeren Wohnumgebung führt. Die Sanierung steigert zudem den Marktwert der Immobilie erheblich, da der Gebrauchswert eines modernisierten Gebäudes mit dem eines Neubaus vergleichbar ist.
Darüber hinaus bietet die Sanierung die Möglichkeit, die architektonische Qualität des Gebäudes zu verbessern. Eigentümer können die äußere Erscheinung ihres Hauses nach ihren Vorstellungen gestalten, sei es durch die Wahl der Farben für Dach und Fassade oder das Design von Türen und Fenstern. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur ästhetischen Aufwertung bei, sondern machen das Gebäude auch zukunftssicher und attraktiv für potenzielle Käufer oder Mieter.
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Fazit: Ein zukunftsorientierter Weg zur Gebäudemodernisierung
Der Sanierungsfahrplan für das Wohngebäude in Münster zeigt eindrucksvoll, wie durch gezielte Maßnahmen die Energieeffizienz erheblich gesteigert und der Wohnkomfort verbessert werden können. Der Vergleich zwischen dem Ist-Zustand und dem angestrebten Zielzustand verdeutlicht die positiven Auswirkungen der geplanten Sanierungen. Die Reduzierung des CO2-Ausstoßes, die Senkung der Energiekosten und die Steigerung des Immobilienwertes sind nur einige der Vorteile, die sich durch die Umsetzung des Fahrplans ergeben.
Die Nutzung von Fördermitteln trägt dazu bei, die finanzielle Belastung der Sanierung zu verringern, was die Investition in eine nachhaltige und zukunftssichere Immobilie noch attraktiver macht. Insgesamt bietet dieser Sanierungsfahrplan eine umfassende Lösung, die sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile vereint und das Gebäude fit für die Zukunft macht.
Verfasst am 13. Dezember 2023.
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Kundenmeinungen
4,89 von 5 Sternen auf SHOPVOTE und Google aus 67 Bewertungen (167 insgesamt). Hier eine kleine Auswahl von Kundenmeinungen:
SF aus Rheine
5.00 von 5 Sternen
Unser Sanierungsfahrplan wurde von einer sehr freundlichen, kompetenten und auch mitdenkenden Mitarbeiterin erstellt. Es blieben keine Fragen offen. Wir möchten uns für die Beratung und Erläuterungen herzlich bedanken und kommen bei weiterer Gelegenheit gerne wieder auf euch zu.
vincenzo penna
4.00 von 5 Sternen
Sehr freundlich und alles hat geklappt wie ich gedacht habe …Auf jedenfall weiter emfehlen.…
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