Nachhaltige Sanierung in Dülmen: Ein Sanierungsfahrplan für ein Mehrfamilienhaus

Ein umfassender Plan für Energieeffizienz und Wohnkomfort

In der Fall­stu­die zur Erstel­lung eines Sanie­rungs­fahr­plans für ein Mehr­fa­mi­li­en­haus in Dül­men wird ein umfas­sen­der Ansatz zur Stei­ge­rung der Ener­gie­ef­fi­zi­enz und des Wohn­kom­forts prä­sen­tiert. Das Gebäu­de bie­tet durch abge­stimm­te Maß­nah­men Syn­er­gie­ef­fek­te, die nicht nur die Ener­gie­ef­fi­zi­enz stei­gern, son­dern auch den Immo­bi­li­en­wert lang­fris­tig sichern.

Der Sanie­rungs­fahr­plan dient als Ent­schei­dungs­vor­la­ge und zeigt detail­liert auf, wie durch geziel­te Maß­nah­men die Treib­haus­gas­emis­sio­nen, ins­be­son­de­re CO2, redu­ziert wer­den kön­nen. Dies trägt nicht nur zur Sen­kung der Heiz- und Warm­was­ser­kos­ten bei, son­dern ermög­licht auch die Nut­zung von För­der­mit­teln, die die finan­zi­el­le Belas­tung der Sanie­rung erheb­lich redu­zie­ren kön­nen. Die Maß­nah­men­pa­ke­te sind so kon­zi­piert, dass sie tech­ni­sche Risi­ken wie Tau­was­ser­bil­dung ver­mei­den und die Not­wen­dig­keit wie­der­hol­ter Nach­bes­se­run­gen minimieren.

Ein beson­de­rer Fokus liegt auf der Errei­chung des Effi­zi­enz­haus-Stan­dards, der durch eine Kom­bi­na­ti­on aus moder­nen Heiz­kon­zep­ten und einer Redu­zie­rung der Wär­me­ver­lus­te erzielt wer­den soll. Die vor­ge­schla­ge­nen Maß­nah­men sind in einer Rei­hen­fol­ge ange­ord­net, die sowohl tech­ni­sche als auch gesetz­li­che Anfor­de­run­gen berück­sich­tigt, wobei auch Alter­na­tiv­lö­sun­gen in Betracht gezo­gen wer­den können.

Die­ser Sanie­rungs­fahr­plan ver­deut­licht nicht nur die poten­zi­el­len Ener­gie­ein­spa­run­gen, son­dern auch die gesell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung beim Errei­chen der glo­ba­len Kli­ma­zie­le, da der Gebäu­de­sek­tor mehr als 30 % der CO2-Emis­sio­nen aus­macht. Durch die Umset­zung der vor­ge­schla­ge­nen Maß­nah­men leis­ten die Eigen­tü­mer einen wich­ti­gen Bei­trag zum Kli­ma­schutz und pro­fi­tie­ren gleich­zei­tig von einer Wert­stei­ge­rung ihrer Immobilie.

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Der aktuelle Zustand des Gebäudes: Herausforderungen und Potenziale

Das Gebäu­de, ein frei­ste­hen­des Wohn­haus mit zwei Ein­gän­gen und 16 Wohn­ein­hei­ten, wur­de 1966 errich­tet und 1992 durch den Aus­bau des Dach­ge­schos­ses erwei­tert. Es weist eine recht­ecki­ge Form auf und ist voll­un­ter­kel­lert, wobei der Kel­ler unbe­heizt ist. Eine Woh­nung ist von unten mit 8 cm gedämmt. Die Kel­ler­de­cke stellt den unte­ren Teil der ther­mi­schen Hül­le dar, was zu erheb­li­chen Wär­me­ver­lus­ten führt.

Die Außen­wän­de bestehen aus einem zwei­scha­li­gen, unge­dämm­ten Mau­er­werk, das typisch für das Bau­jahr ist. Die West­sei­te ist zusätz­lich mit Kunst­schie­fer­plat­ten ver­klei­det. Gro­ße Fens­ter­flä­chen und Bal­ko­ne, vor allem auf der Süd­sei­te, prä­gen die Gebäu­de­hül­le. Die Fens­ter sind zwei­fach ver­glas­te Kunst­stoff­fens­ter, die in ihrem Alter vari­ie­ren, und die Haus­ein­gangs­tü­ren sind unsa­niert. Die Ter­ras­sen- und Bal­kon­tü­ren ent­spre­chen der Fens­ter­kon­struk­ti­on. Das Steil­dach ist als Kalt­dach kon­zi­piert, wobei im Spitz­bo­den lose ver­leg­tes Dämm­ma­te­ri­al vor­ge­fun­den wur­de, das nicht flä­chen­de­ckend ver­legt ist. Typi­sche Schwach­stel­len wie Wär­me­brü­cken an den Bal­ko­nen, alte Roll­la­den­käs­ten und feh­len­de Sockel­däm­mung sind erkennbar.

Das Heiz­sys­tem besteht aus einem Öl-Nie­der­tem­pe­ra­tur­kes­sel, der 2006 instal­liert wur­de, mit dem Wär­me­er­zeu­ger und dem Öltank im Kel­ler. Die Heiz­kör­per wur­den eben­falls um 2006 erneu­ert und die Wär­me­ver­tei­lung erfolgt über ein Zwei­rohr­sys­tem. In den Woh­nun­gen sind Ther­mo­stat­ven­ti­le an den Heiz­kör­pern vor­han­den. Die Warm­was­ser­ver­sor­gung wird zen­tral über die Hei­zungs­an­la­ge gere­gelt. Die Belüf­tung erfolgt manu­ell durch Stoß- und Kipp­lüf­tung über die Fenster.

Die Eigen­tü­mer­ge­mein­schaft ist bestrebt, die Ener­gie­ef­fi­zi­enz des Gebäu­des zu ver­bes­sern und wirt­schaft­li­che Sanie­rungs­mög­lich­kei­ten zu iden­ti­fi­zie­ren, die den aktu­el­len gesetz­li­chen Anfor­de­run­gen und För­der­richt­li­ni­en ent­spre­chen. Ein Sanie­rungs­fahr­plan könn­te hier nicht nur die Ener­gie­ef­fi­zi­enz stei­gern, son­dern auch durch För­der­mit­tel finan­zi­el­le Vor­tei­le bie­ten und den Wert der Immo­bi­lie nach­hal­tig erhöhen.

Geplante Maßnahmen: Ein Fahrplan zur Effizienzsteigerung

Maßnahmenpaket 1: Kellerdeckendämmung und Heizungsoptimierung

In die­sem ers­ten Maß­nah­men­pa­ket kon­zen­trie­ren wir uns auf die Ver­bes­se­rung der Ener­gie­ef­fi­zi­enz durch die Däm­mung der Kel­ler­de­cke und die Opti­mie­rung der Hei­zungs­an­la­ge. Die Kel­ler­de­cke wird mit einer 10 cm dicken Flä­chen­däm­mung aus schim­mel­re­sis­ten­tem Plat­ten­dämm­stoff ver­se­hen. Die­se Maß­nah­me ver­hin­dert Fuß­käl­te im Erd­ge­schoss und führt zu einer spür­ba­ren Reduk­ti­on der Heiz­kos­ten. Die Inves­ti­ti­ons­kos­ten belau­fen sich auf 27.700 €, wobei kei­ne Sowie­so-Kos­ten anfal­len. Die För­de­rung beträgt 2.640 €, die durch das Bun­des­amt für Wirt­schaft und Aus­fuhr­kon­trol­le (BAFA) mit einem iSFP-Bonus von 5 % bereit­ge­stellt wird. Die Umset­zung die­ser Maß­nah­men ist sofort mög­lich und bie­tet eine schnel­le Ver­bes­se­rung der Wohnqualität.

Maßnahmenpaket 2: Fassadenerneuerung, Fenster- und Türentausch

Die­ses umfang­rei­che Maß­nah­men­pa­ket zielt auf die kom­plet­te Erneue­rung der Fas­sa­de, Fens­ter sowie Bal­kon- und Ter­ras­sen­tü­ren ab. Der Rück­bau der Klin­ker­fas­sa­de und die Anbrin­gung eines Wär­me­dämm­ver­bund­sys­tems (WDVS) mit 16 cm Dämm­stoff sor­gen für eine signi­fi­kan­te Ver­bes­se­rung der Wär­me­däm­mung. Die neu­en Fens­ter mit einem U‑Wert von 0,95 W/​m²K und die Türen mit einem U‑Wert von 1,30 W/​m²K tra­gen zur gleich­mä­ßi­gen Wär­me­ver­tei­lung im Haus bei und erhö­hen die Behag­lich­keit in allen Räu­men. Die Inves­ti­ti­ons­kos­ten lie­gen bei 221.500 €, wobei 164.120 € als Sowie­so-Kos­ten ver­an­schlagt sind. Die För­de­rung durch die BAFA beträgt 41.800 €. Die­se Maß­nah­men sind ide­al für die wär­me­ren Mona­te, um die Arbei­ten ohne Wit­te­rungs­ein­flüs­se durchzuführen.

Maßnahmenpaket 3: Installation einer Lüftungsanlage

Die Instal­la­ti­on einer dezen­tra­len Lüf­tungs­an­la­ge mit Wär­me­rück­ge­win­nung (WRG) sorgt für ein aus­ge­gli­che­nes Raum­kli­ma und redu­ziert den Ener­gie­ver­brauch durch effi­zi­en­te Anlagen­tech­nik. Die Inves­ti­ti­ons­kos­ten betra­gen 25.000 €, ohne anfal­len­de Sowie­so-Kos­ten. Eine För­de­rung von 5.000 € wird durch die BAFA und das Land Nord­rhein-West­fa­len bereit­ge­stellt. Die­se Maß­nah­me kann unab­hän­gig von ande­ren Bau­ar­bei­ten durch­ge­führt wer­den und bringt sofor­ti­ge Vor­tei­le in Bezug auf Luft­qua­li­tät und Energieeinsparung.

Maßnahmenpaket 4: Dachsanierung und Photovoltaikanlage

Die­ses Paket umfasst die Däm­mung der Gau­ben, eine umfas­sen­de Dach­sa­nie­rung sowie den Aus­tausch der Dach­flä­chen­fens­ter. Zusätz­lich wird eine Pho­to­vol­ta­ik­an­la­ge mit einer Flä­che von ca. 80 m² und einer Leis­tung von rund 16 kWp instal­liert. Die­se Maß­nah­men füh­ren zu einer erheb­li­chen Ver­min­de­rung der Wär­me­ver­lus­te über die Dach­flä­chen und zur Nut­zung erneu­er­ba­rer Ener­gien. Die Inves­ti­ti­ons­kos­ten belau­fen sich auf 239.730 €, mit 127.959 € an Sowie­so-Kos­ten. Die För­de­rung beträgt 39.130 €, bereit­ge­stellt durch die BAFA. Die Dach­ar­bei­ten soll­ten in den Som­mer­mo­na­ten durch­ge­führt wer­den, um von den opti­ma­len Wet­ter­be­din­gun­gen zu profitieren.

Maßnahmenpaket 5: Umstellung auf eine Luft/​Wasser Wärmepumpe

Die bestehen­de Nie­der­tem­pe­ra­tur-Ölhei­zung wird durch eine moder­ne Luft/​Wasser Wär­me­pum­pe mit Puf­fer­spei­cher ersetzt. Die­se Maß­nah­me redu­ziert die Heiz­kos­ten erheb­lich und trägt zur kli­ma­freund­li­chen Wär­me­er­zeu­gung bei. Die Inves­ti­ti­ons­kos­ten betra­gen 57.000 €, wobei 47.939 € als Sowie­so-Kos­ten aus­ge­wie­sen wer­den. Eine För­de­rung von 25.760 € wird durch die BAFA gewährt, ein­schließ­lich eines Geschwin­dig­keits­bo­nus. Die­se Umstel­lung kann ganz­jäh­rig erfol­gen und bie­tet lang­fris­ti­ge Ein­spa­run­gen bei den Energiekosten.

Durch die Umset­zung die­ser Maß­nah­men­pa­ke­te wird das Gebäu­de nicht nur ener­gie­ef­fi­zi­en­ter, son­dern auch im Wert gestei­gert. Die erheb­li­chen För­der­mit­tel und die lang­fris­ti­gen Ein­spa­run­gen bei den Ener­gie­kos­ten machen die­se Inves­ti­tio­nen beson­ders attraktiv.

Der angestrebte Zielzustand: Effizienzhaus-Standard und mehr

Nach der voll­stän­di­gen Umset­zung des Sanie­rungs­fahr­plans wird das Gebäu­de den Stan­dard eines KfW-Effi­zi­enz­hau­ses 70 errei­chen. Dies bedeu­tet, dass der Ener­gie­ver­brauch im Ver­gleich zur Aus­gangs­si­tua­ti­on erheb­lich redu­ziert wird, was den Bewoh­nern nicht nur nied­ri­ge­re Heiz­kos­ten, son­dern auch einen gestei­ger­ten Wohn­kom­fort bie­tet. Durch die umfas­sen­den ener­ge­ti­schen Maß­nah­men wird das Gebäu­de nicht nur effi­zi­en­ter, son­dern auch nach­hal­ti­ger, was sich durch eine dras­ti­sche Sen­kung der CO2-Emis­sio­nen um den Fak­tor 12 bemerk­bar macht. Dies trägt erheb­lich zum Kli­ma­schutz bei und posi­tio­niert das Gebäu­de als Vor­bild in Sachen Energieeffizienz.

Die Sanie­rung bringt zahl­rei­che Vor­tei­le mit sich, die weit über die rei­ne Ener­gie­ein­spa­rung hin­aus­ge­hen. Ein wesent­li­cher Aspekt ist die finan­zi­el­le Unter­stüt­zung durch För­der­mit­tel, die die Inves­ti­ti­ons­kos­ten erheb­lich redu­zie­ren kön­nen. Die­se För­der­mit­tel, die im Rah­men des Sanie­rungs­fahr­plans opti­mal genutzt wer­den, machen die Sanie­rung wirt­schaft­lich attrak­tiv und sor­gen dafür, dass die Eigen­tü­mer­ge­mein­schaft von den finan­zi­el­len Ent­las­tun­gen profitiert.

Dar­über hin­aus wird der Markt­wert der Immo­bi­lie durch die Sanie­rung erheb­lich gestei­gert. Ein ener­ge­tisch sanier­tes Gebäu­de ist auf dem Immo­bi­li­en­markt deut­lich attrak­ti­ver und kann mit Neu­bau­ten kon­kur­rie­ren. Dies sichert nicht nur den lang­fris­ti­gen Wert­erhalt, son­dern führt auch zu einer Wert­stei­ge­rung, die sich bei einem mög­li­chen Ver­kauf oder einer Ver­mie­tung posi­tiv auswirkt.

Ein wei­te­rer Vor­teil ist der erhöh­te Wohn­kom­fort, der durch die Sanie­rung erreicht wird. Ver­bes­ser­te Dämm­maß­nah­men sor­gen für ein ange­neh­me­res Raum­kli­ma, wäh­rend moder­ne Fens­ter und Türen die Wär­me­ver­lus­te mini­mie­ren und gleich­zei­tig den Lärm­schutz ver­bes­sern. Die Instal­la­ti­on einer zeit­ge­mä­ßen Hei­zungs­an­la­ge, die auf erneu­er­ba­re Ener­gien setzt, redu­ziert nicht nur die Abhän­gig­keit von fos­si­len Brenn­stof­fen, son­dern sorgt auch für eine zuver­läs­si­ge und effi­zi­en­te Wärmeversorgung.

Ins­ge­samt bie­tet der Sanie­rungs­fahr­plan eine kla­re und durch­dach­te Stra­te­gie, um das Gebäu­de zukunfts­si­cher zu machen. Die Kom­bi­na­ti­on aus Ener­gie­ein­spa­run­gen, finan­zi­el­len Vor­tei­len durch För­der­mit­tel, einer Wert­stei­ge­rung der Immo­bi­lie und einem ver­bes­ser­ten Wohn­kom­fort macht die Sanie­rung zu einem loh­nen­den Vor­ha­ben für die Eigentümergemeinschaft.

Fazit: Ein vielversprechender Weg zur nachhaltigen Modernisierung

Der Sanie­rungs­fahr­plan für das Wohn­ge­bäu­de in Dül­men stellt eine durch­dach­te und umfas­sen­de Stra­te­gie zur Ver­bes­se­rung der Ener­gie­ef­fi­zi­enz und des Wohn­kom­forts dar. Die detail­liert geplan­ten Maß­nah­men­pa­ke­te zie­len dar­auf ab, den Ener­gie­ver­brauch signi­fi­kant zu redu­zie­ren und den Stan­dard eines KfW-Effi­zi­enz­hau­ses 70 zu errei­chen. Dies führt nicht nur zu einer erheb­li­chen Sen­kung der CO2-Emis­sio­nen, son­dern auch zu einer finan­zi­el­len Ent­las­tung der Eigen­tü­mer­ge­mein­schaft durch die opti­ma­le Nut­zung von Fördermitteln.

Der ange­streb­te Ziel­zu­stand ver­spricht nicht nur nied­ri­ge­re Ener­gie­kos­ten und einen gestei­ger­ten Wohn­kom­fort, son­dern auch eine deut­li­che Wert­stei­ge­rung der Immo­bi­lie, die ihre Attrak­ti­vi­tät auf dem Immo­bi­li­en­markt erhöht. Die geplan­ten Maß­nah­men bie­ten eine nach­hal­ti­ge Lösung, die sowohl den aktu­el­len gesetz­li­chen Anfor­de­run­gen als auch den Bedürf­nis­sen der Bewoh­ner gerecht wird.

Ins­ge­samt zeigt der Sanie­rungs­fahr­plan, dass eine ener­ge­ti­sche Moder­ni­sie­rung nicht nur öko­lo­gisch sinn­voll, son­dern auch wirt­schaft­lich vor­teil­haft ist. Die Eigen­tü­mer­ge­mein­schaft leis­tet damit einen wich­ti­gen Bei­trag zum Kli­ma­schutz und pro­fi­tiert gleich­zei­tig von den zahl­rei­chen Vor­tei­len, die eine umfas­sen­de Sanie­rung mit sich bringt.

  • Verfasst am 22. November 2023.


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  • Standort
    Dülmen
    Bauvorhaben
    Sanierung Mehrfamilienhaus
    Jahr
    2023