Energetische Sanierung eines Mehrfamilienhauses in Dülmen: Ein Wegweiser zur Effizienzsteigerung
Der Weg zur zukunftssicheren Immobilie
Ein individueller Sanierungsfahrplan bietet die Möglichkeit, ein Wohngebäude zukunftssicher zu machen. Dieser Plan dient als Entscheidungshilfe, um die Energieeffizienz zu steigern, den Wohnkomfort zu erhöhen, den Immobilienwert zu sichern und Wärmeverluste zu minimieren. Mit konkreten Zahlen wird veranschaulicht, wie Treibhausgasemissionen, insbesondere CO₂, reduziert, Heiz- und Warmwasserkosten gesenkt und Fördermittel optimal genutzt werden können. Zudem wird die Zusammensetzung der Sanierungskosten transparent dargestellt.
Besonders wichtig ist die Senkung der Heiz- und Warmwasserkosten, ein Anliegen vieler Besitzer. Darüber hinaus leistet die Umsetzung des Sanierungsfahrplans einen wertvollen gesellschaftlichen Beitrag zur Erreichung der globalen Klimaziele, da der Gebäudesektor über 30 % der CO₂-Emissionen ausmacht.
Das Sanierungskonzept ist als langfristiges Projekt angelegt, mit dem Ziel, mindestens den Effizienzhaus-Standard zu erreichen. Es werden drei Maßnahmepakete vorgestellt, die aus technischen Gründen und zur Maximierung der Energiekosteneinsparungen in einer bestimmten Reihenfolge angeordnet sind. Die Maßnahmen innerhalb der Pakete sind so konzipiert, dass wiederholte Nachbesserungen vermieden werden.
Es gibt auch Raum für Alternativlösungen und eine flexible Reihenfolge der Maßnahmen, wenn dies sinnvoll erscheint. So kann der Sanierungsfahrplan an individuelle Bedürfnisse angepasst werden, während die finanziellen Vorteile wie Fördermittel und Energieeinsparungen erhalten bleiben.
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Aktueller Zustand: Potenziale und Herausforderungen
Das freistehende Wohngebäude mit zwei Hauseingängen und 16 Wohneinheiten, erbaut im Jahr 1966, bietet viele Potenziale für eine energetische Sanierung. Der Sanierungsfahrplan zielt darauf ab, die Energieeffizienz des Gebäudes erheblich zu verbessern und dabei von Fördermitteln zu profitieren.
Der Ist-Zustand des Gebäudes weist mehrere energetische Schwachstellen auf. Die Kellerdecke ist ungedämmt, was zu erheblichen Wärmeverlusten führt. Die Nutzung fossiler Energieträger, in Form eines Öl-Niedertemperaturkessels (Baujahr 2006), ist nicht mehr zeitgemäß und steht im Widerspruch zu den steigenden gesetzlichen Anforderungen an Energieeffizienz und Umweltschutz. Die Außenwände bestehen aus einem zweischaligen, ungedämmten Mauerwerk, das nur auf der Westseite mit Kunstschieferplatten verkleidet ist. Die geringe Lüftschichtstärke macht eine Einblasdämmung schwierig.
Die Gebäudehülle weist weitere Schwachstellen auf, wie Wärmebrücken an den auskragenden Balkonplatten und große Fensterflächen mit alten Rollladenkästen. Die Fenster sind zweifach verglaste Kunststofffenster unterschiedlichen Alters, und die Hauseingangstüren sind unsaniert. Im Dachbereich wurden lose verlegte Dämmmaterialien und gerissene Folien im Spitzboden festgestellt, was auf unsaubere Verlegearbeiten hinweist.
Die Wärmeverteilung erfolgt über ein Zweirohrsystem mit Thermostatventilen an den Heizkörpern, die 2006 erneuert wurden. Die Warmwasserversorgung ist zentral an die Heizungsanlage gekoppelt. Die Belüftung des Gebäudes erfolgt manuell über Fensterlüftung, was nicht nur ineffizient ist, sondern auch den Wohnkomfort beeinträchtigen kann.
Die Eigentümergemeinschaft ist bestrebt, die wirtschaftlichen Sanierungspotenziale des Gebäudes auszuschöpfen, um sowohl die Energieeffizienz zu steigern als auch den Immobilienwert zu erhöhen. Dabei sollen aktuelle Gesetze und Förderrichtlinien berücksichtigt werden, um finanzielle Vorteile zu maximieren. Der Sanierungsfahrplan wird nicht nur die energetische Gesamtqualität des Gebäudes verbessern, sondern auch langfristige Einsparungen bei den Energiekosten ermöglichen.
Geplante Maßnahmen zur Effizienzsteigerung
Effiziente Warmwasser- und Heizungsmodernisierung (2031)
Im ersten Maßnahmenpaket konzentriert sich der Plan auf die Modernisierung der Warmwasser- und Heizungsanlage, um die Energieeffizienz signifikant zu steigern. Die Installation einer modernen Luft/Wasser-Wärmepumpe mit integriertem Elektro-Heizstab und Pufferspeicher bildet das Herzstück dieser Maßnahme. Diese Technologie ermöglicht eine klimafreundlichere Wärmeerzeugung und trägt maßgeblich zur Reduzierung der Heizkosten bei. Ergänzt wird die Anlage durch einen hydraulischen Abgleich, der für eine gleichmäßige Wärmeverteilung sorgt, sowie durch den Einbau von Strom- und Wärmemengenzählern, die eine exakte Verbrauchskontrolle ermöglichen. Dezentrale Warmwassererhitzer sorgen für eine effiziente Warmwasserversorgung, indem sie Stillstandsverluste minimieren und die Keimgefahr reduzieren.
Die Gesamtkosten für dieses umfassende Maßnahmenpaket belaufen sich auf 113.000 €, wobei 65.739 € als Sowie-Kosten anfallen. Dank der verfügbaren Fördermittel in Höhe von 41.800 € wird die finanzielle Belastung erheblich gemindert. Diese Investition verspricht nicht nur eine deutliche Senkung der laufenden Energiekosten, sondern auch eine Wertsteigerung der Immobilie.
Optimierung der Boden- und Kellerdämmung (2032 oder bei Bedarf)
Das zweite Maßnahmenpaket widmet sich der Dämmung der Kellerdecke, um die Energieeffizienz weiter zu verbessern. Durch die Anbringung einer 10 cm dicken Flächendämmung mit einem Wärmedurchgangskoeffizienten (WLG) von 032 wird die Fußkälte im Erdgeschoss effektiv eliminiert, was zu einem gesteigerten Wohnkomfort und einer weiteren Reduzierung der Heizkosten führt.
Die Investitionskosten für diese Maßnahme betragen 12.200 €, wobei keine Sowie-Kosten anfallen. Fördermittel in Höhe von 2.640 € stehen zur Verfügung, um die finanzielle Belastung zu reduzieren. Diese Maßnahme ist eine kosteneffiziente Möglichkeit, die Energieeffizienz des Gebäudes zu steigern und den Wohnkomfort zu erhöhen.
Verbesserung der Außenwände und Fenster (2033 oder bei Bedarf)
Im dritten Maßnahmenpaket liegt der Fokus auf der Verbesserung der Außenwände und Fenster, um die thermische Hülle des Gebäudes zu optimieren. Der Rückbau des bestehenden Klinkers und die Anbringung von 16 cm dicken Faserdämmplatten mit einem WLG von 035 sowie einem neuen Außenputz verbessern die Behaglichkeit und sorgen für eine gleichmäßige Wärmeverteilung. Zusätzlich werden die Fenster sowie Balkon- und Terrassentüren durch Modelle mit einem besseren U‑Wert ersetzt, um Wärmeverluste weiter zu minimieren.
Die Gesamtkosten für diese umfassenden Maßnahmen belaufen sich auf 186.550 €, wobei 45.345 € als Sowie-Kosten anfallen. Fördermittel in Höhe von 35.810 € stehen zur Verfügung, um die Investition zu unterstützen. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Energieeinsparung bei, sondern erhöhen auch den Wohnkomfort und den Wert der Immobilie.
Sanierung der Gaubenwände, des Dachs und der Dachfenster (2034 oder bei Bedarf)
Das vierte Maßnahmenpaket umfasst die Sanierung der Gaubenwände, des Daches und der Dachfenster, um die Energieeffizienz des Gebäudes weiter zu verbessern. Der Rückbau des Kunstschiefers und die Aufdoppelung der Pfosten sowie die Zwischendämmung mit einem WLG von 035 reduzieren die Wärmeverluste der Gaubenwände erheblich. Die Sanierung des Daches beinhaltet den Rückbau der Dachhaut, die Aufdoppelung der Sparren und die Zwischensparrendämmung, was nicht nur die Energieeffizienz erhöht, sondern auch das Dach für eine zukünftige Photovoltaikanlage vorbereitet. Der Austausch der Dachflächenfenster sorgt für eine verbesserte Dämmung und zusätzliche Energieeinsparungen.
Die Investitionskosten für dieses Maßnahmenpaket betragen 237.090 €, wobei 125.025 € als Sowie-Kosten anfallen. Fördermittel in Höhe von 33.943 € sind verfügbar, um die finanzielle Belastung zu reduzieren. Diese Maßnahmen führen zu erheblichen Energieeinsparungen und tragen zur Wertsteigerung der Immobilie bei.
Durch die Umsetzung dieser Maßnahmenpakete wird das Gebäude nicht nur energieeffizienter, sondern auch umweltfreundlicher und wertvoller. Die Reduzierung der Energiekosten und der CO₂-Emissionen sind wesentliche Vorteile, die sich langfristig auszahlen.
Der Zielzustand: Ein Effizienzhaus der Zukunft
Nach der vollständigen Umsetzung des Sanierungsfahrplans wird das Gebäude den Standard eines KfW-Effizienzhauses 70 erreichen. Dies bedeutet, dass der Energieverbrauch bei gleichbleibendem Heizverhalten erheblich sinken wird, was zu einer spürbaren Reduzierung der Heizkosten führt. Die Eigentümer profitieren von der Möglichkeit, attraktive Fördermittel in Anspruch zu nehmen, die die finanzielle Belastung der Sanierung erheblich verringern. Darüber hinaus wird der Wohnkomfort durch die Sanierungsmaßnahmen deutlich verbessert. Eine optimierte Dämmung, moderne Fenster und eine effiziente Heizungsanlage sorgen für ein angenehmes Raumklima und reduzieren Zugluft und Wärmeverluste.
Langfristig betrachtet bleibt der Wert des Gebäudes nicht nur erhalten, sondern wird durch die energetische Aufwertung sogar gesteigert. Ein Gebäude, das den aktuellen energetischen Standards entspricht, ist auf dem Immobilienmarkt deutlich attraktiver und kann mit neu errichteten Gebäuden konkurrieren. Dies führt zu einer Wertsteigerung, die sich positiv auf den Wiederverkaufswert auswirkt.
Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die Reduzierung der jährlichen CO₂-Emissionen um etwa den Faktor zwei. Dies ist ein wesentlicher Beitrag zum Klimaschutz und unterstreicht die Vorbildfunktion, die die Eigentümergemeinschaft durch die Umsetzung des Sanierungsfahrplans übernimmt. Die Wahl eines grünen Gas- und Stromanbieters kann den CO₂-Fußabdruck des Gebäudes zusätzlich weiter verringern.
Neben den finanziellen Vorteilen und der Wertsteigerung der Immobilie bringt die energetische Sanierung auch eine nachhaltige Verbesserung der Lebensqualität mit sich. Die Bewohner profitieren von einer modernen, zukunftssicheren Gebäudetechnik und einer insgesamt höheren Energieeffizienz. Durch die umfassenden Maßnahmen wird das Gebäude fit für die Zukunft gemacht und trägt aktiv zur Erreichung der Klimaziele bei.
Fazit: Ein zukunftsweisender Sanierungsfahrplan
Der Sanierungsfahrplan für das Wohngebäude in Dülmen zeigt eindrucksvoll, wie durch gezielte Maßnahmen die Energieeffizienz erheblich gesteigert werden kann. Im Vergleich zum Ist-Zustand wird der Zielzustand nicht nur eine deutliche Reduzierung der Energiekosten und CO₂-Emissionen bringen, sondern auch den Wohnkomfort erheblich verbessern. Die geplanten Maßnahmenpakete sind so konzipiert, dass sie langfristige Vorteile bieten und den Wert der Immobilie steigern. Durch die Nutzung von Fördermitteln wird die finanzielle Belastung der Eigentümergemeinschaft reduziert, während gleichzeitig ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird. Insgesamt stellt der Sanierungsfahrplan einen umfassenden und zukunftsorientierten Ansatz dar, der das Gebäude nicht nur fit für die Zukunft macht, sondern auch als Vorbild für nachhaltige Sanierungsprojekte dient.
Verfasst am 22. November 2023.
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Unser Sanierungsfahrplan wurde von einer sehr freundlichen, kompetenten und auch mitdenkenden Mitarbeiterin erstellt. Es blieben keine Fragen offen. Wir möchten uns für die Beratung und Erläuterungen herzlich bedanken und kommen bei weiterer Gelegenheit gerne wieder auf euch zu.
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Die Kommunikation war sehr gut. Der Beratungstermin vor Ort war etwas kurz und oberflächlich. Der Sanierungsfahrplan ist sehr ausführlich gehalten. Das Schlussgespräch war in Ordnung.
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