Energetische Sanierung eines Wohn- und Geschäftshauses in Münster: Ein Sanierungsfahrplan für die Zukunft
Ein umfassender Plan für nachhaltige Gebäudesanierung
Der individuelle Sanierungsfahrplan bietet eine umfassende Entscheidungsgrundlage für die energetische Optimierung eines Wohn- und Geschäftshauses in Münster. Mit diesem Plan wird aufgezeigt, wie die Energieeffizienz des Gebäudes gesteigert, der Wohnkomfort verbessert, der Immobilienwert gesichert und Wärmeverluste reduziert werden können. Durch konkrete Zahlen wird verdeutlicht, wie Treibhausgasemissionen, insbesondere CO₂, verringert, Heiz- und Warmwasserkosten gesenkt und Fördermittel optimal genutzt werden können. Zudem wird eine detaillierte Aufschlüsselung der Sanierungskosten bereitgestellt. Insgesamt stellt der Sanierungsfahrplan ein wertvolles Werkzeug dar, um die Energieeffizienz des Gebäudes zu steigern und gleichzeitig finanzielle Vorteile durch Fördermittel und Energieeinsparungen zu realisieren.Kostenlose Erstberatung!Unser 3D-Gebäudecheck.
Der aktuelle Zustand: Potenziale und Herausforderungen
Im Rahmen der Vor-Ort-Analyse des Gebäudes wurden mehrere besondere bauliche Ausgangsbedingungen identifiziert, die den Ist-Zustand des Wohn- und Geschäftshauses vor der Sanierung prägen. Das Gebäude, ein freistehendes Wohn- und Geschäftshaus mit 52 Wohneinheiten, wurde 1999 erbaut und weist eine U‑förmige Gebäudeform mit einem Staffelgeschoss und Flachdach auf. Die Gewerbeeinheiten im Erdgeschoss sind beheizt und nicht Teil des Sanierungsfahrplans. Die thermische Gebäudehülle wird durch die Erdgeschossdecke abgeschlossen, während die vertikale Erschließung über Treppenhaus und Aufzug erfolgt. Ein markantes Merkmal des Gebäudes ist das offene Atrium im ersten Obergeschoss, das zu Wärmeverlusten im Inneren führt. Große Fensterflächen mit Zweifachverglasung und Rolläden tragen ebenfalls zu einem erheblichen Energieverlust bei. Die Fenster sind baujahrestypische KS-Fenster, die in Kombination mit bodentiefen Terrassen-/Balkontüren die äußere Gebäudehülle vervollständigen. Der energetische Zustand des Gebäudes wurde als insgesamt gut bewertet, jedoch wurden baujahrestypische Schwachstellen wie Wärmebrücken im Bereich der Loggien festgestellt. Das Gebäude wird über eine zentrale Gas-Brennwertheizung mit Speichertechnik beheizt, die sich im Keller befindet. Diese nutzt fossile Energieträger, was angesichts der veränderten Marktbedingungen und gesetzlichen Vorgaben, die ab 2044 keine fossilen Energieträger mehr erlauben (GEG §72), ein Kostenrisiko darstellt. Die Wärmeverteilung erfolgt über ein gedämmtes Zweirohrsystem mit zirkulierendem Trinkwarmwasser. Die Heizkörper in den Wohnungen wurden individuell erneuert, wobei Stahlheizkörper mit geringer Oberfläche die Senkung der Vorlauftemperaturen erschweren. Raumthermostate und Thermostatventile ermöglichen eine individuelle Steuerung der Raumtemperatur. Die Lüftung des Gebäudes erfolgt manuell über Stoß- und Kipplüftung der Fenster sowie über Abluftanlagen in den Bädern. Die Eigentümergemeinschaft zeigt Interesse an zukünftigen Sanierungspotenzialen und den gesetzlichen Pflichten, um die Energieeffizienz des Gebäudes zu steigern und Fördermittel optimal zu nutzen. Ein Sanierungsfahrplan bietet hier die Möglichkeit, durch gezielte Maßnahmen die Energieeffizienz zu verbessern, langfristige Energieeinsparungen zu erzielen und den Wert der Immobilie zu steigern.Geplante Maßnahmen: Ein Fahrplan zur Effizienzsteigerung
Maßnahmenpaket 1: Fenster, Balkon- & Terrassentüren
In diesem Maßnahmenpaket liegt der Fokus auf dem Austausch der Fenster sowie der Balkon- und Terrassentüren. Die neuen Fenster sind mit einem U‑Wert von 0,95 W/m²K ausgestattet und verfügen über eine 3‑fach Verglasung. Diese Maßnahme ist entscheidend, da etwa 28% der Energie über die großen Fensterflächen verloren gehen. Durch die Verlagerung der thermischen Grenze nach außen werden Wärmebrücken vermieden, was die Wärmeverluste erheblich reduziert. Diese Investition führt zu einer spürbaren Erhöhung der Behaglichkeit und einer deutlichen Senkung der Heizkosten. Die Gesamtkosten für diese Maßnahme belaufen sich auf 688.200 €, wobei 530.124 € als Sowieso-Kosten anfallen. Eine Förderung von 120.500 € kann durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) und die Stadt Münster in Anspruch genommen werden, was die finanzielle Belastung erheblich mindert. Die Umsetzung ist für das Jahr 2035 geplant. Neben den finanziellen Vorteilen trägt diese Maßnahme erheblich zur Wertsteigerung der Immobilie bei.Maßnahmenpaket 2: Lüftungsanlage
Die Installation einer dezentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ersetzt die bisher unkontrollierte Fensterlüftung. Diese Umstellung verbessert die Behaglichkeit im Gebäude und verhindert Feuchteprobleme, während gleichzeitig die beim Lüften entstehende Wärme zurückgewonnen wird. Die Investitionskosten betragen 60.000 €, und eine Förderung von 12.000 € kann durch das BAFA und das Land Nordrhein-Westfalen (NRW) in Anspruch genommen werden. Diese Maßnahme ist ebenfalls für 2035 vorgesehen und bietet langfristige Vorteile in Bezug auf Energieeffizienz und Wohnkomfort.Maßnahmenpaket 3: Flachdachsanierung und EG-Decke
Dieses Paket umfasst die Sanierung des Flachdachs und die Dämmung der Erdgeschossdecke. Die Flachdachsanierung beinhaltet eine neue Dämmstärke von durchschnittlich 24 cm mit einer Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) von 035, was die Wärmeverluste über das Dach erheblich reduziert und das Gebäude für den Betrieb einer Wärmepumpe vorbereitet. Die Kosten für diese Maßnahme belaufen sich auf 246.486 €, wobei 84.723 € als Sowieso-Kosten anfallen. Die Dämmung der Erdgeschossdecke erfolgt mit einer Stärke von 12 cm WLG 032, was ebenfalls zu einer Reduzierung der Wärmeverluste führt. Fördermittel in Höhe von 3.559 € stehen durch das BAFA und die Stadt Münster zur Verfügung. Die Umsetzung ist für 2035 geplant und trägt zur Erhöhung der Energieeffizienz des Gebäudes bei.Maßnahmenpaket 4: Luft/Wasser Wärmepumpe
Die Einführung einer Luft/Wasser Wärmepumpe ergänzt die bestehende Gaszentralheizung und erfüllt damit gesetzliche Anforderungen. Diese Maßnahme hat das Potenzial, die Energiekosten erheblich zu senken. Die Investitionskosten betragen 145.000 €, wobei 75.131 € als Sowieso-Kosten anfallen. Fördermittel können durch die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) beantragt werden, wobei die Höhe der Zuschüsse vom Nettoeinkommen der Eigentümer abhängt. Die Umsetzung ist für das Jahr 2040 vorgesehen und bietet langfristige Vorteile in Bezug auf Energieeinsparungen und die Reduzierung von CO₂-Emissionen.Maßnahmenpaket 5: Erneuerung der Fassade und Türen
Dieses Paket umfasst den Rückbau der vorhandenen Fassadenkonstruktion und deren Erneuerung mit einer Dämmstärke von 16 cm WLG 035. Diese Maßnahme erhöht die Luftdichtheit und reduziert die Wärmeverluste erheblich. Die Kosten belaufen sich auf 293.700 €, wobei 237.778 € als Sowieso-Kosten anfallen. Neue Hauseingangstüren inklusive Fensterband im Treppenhaus verbessern die Luftdichtigkeit weiter und verringern die Wärmeverluste. Fördermittel in Höhe von 35.890 € können durch das BAFA und die Stadt Münster beantragt werden. Die Umsetzung ist für 2035 geplant und trägt zur erheblichen Wertsteigerung der Immobilie bei. Diese Maßnahmenpakete sind integraler Bestandteil eines umfassenden Sanierungsfahrplans, der die Energieeffizienz des Gebäudes erheblich verbessert. Die Investitionen führen nicht nur zu erheblichen Energieeinsparungen, sondern steigern auch den Wohnkomfort und den Wert der Immobilie. Die Inanspruchnahme von Fördermitteln reduziert die finanzielle Belastung und macht die Umsetzung der Maßnahmen noch attraktiver.Der angestrebte Zielzustand: Ein Effizienzhaus der Zukunft
Nach der vollständigen Umsetzung des Sanierungsfahrplans wird das Gebäude den Standards eines KfW-Effizienzhauses 70 EE entsprechen. Diese umfassende energetische Sanierung bringt zahlreiche Vorteile mit sich, die sowohl den Eigentümern als auch den Bewohnern zugutekommen. Der Energieverbrauch des Gebäudes wird bei gleichbleibendem Heizverhalten signifikant reduziert, was zu einer erheblichen Senkung der Energiekosten führt. Dies bedeutet, dass die Bewohner weniger für Heizung und Warmwasser ausgeben müssen, was sich positiv auf ihre monatlichen Ausgaben auswirkt. Darüber hinaus wird der Wohnkomfort durch die Sanierung spürbar verbessert. Die Erneuerung der Fenster mit modernen, dreifach verglasten Varianten und die Optimierung der Gebäudehülle sorgen für eine bessere Wärmedämmung und reduzieren Zugluft. Dies führt zu einer gleichmäßigeren Temperaturverteilung in den Wohnräumen und erhöht das Wohlbefinden der Bewohner. Auch der Einsatz einer modernen Heiztechnik, die auf erneuerbare Energien setzt, trägt zu einem angenehmeren Wohnklima bei. Für die Eigentümergemeinschaft bedeutet die Sanierung eine langfristige Wertsteigerung der Immobilie. Durch die Erhöhung der Energieeffizienz wird das Gebäude nicht nur attraktiver für potenzielle Mieter oder Käufer, sondern auch zukunftssicherer in Bezug auf gesetzliche Vorgaben und steigende Energiepreise. Die Nutzung von Fördermitteln, die im Rahmen der Sanierung in Anspruch genommen werden können, reduziert die finanziellen Aufwendungen der Eigentümer erheblich und macht die Investition noch attraktiver. Ein weiterer bedeutender Vorteil ist die drastische Reduzierung der CO₂-Emissionen des Gebäudes um etwa den Faktor 3. Dies unterstreicht das Engagement der Eigentümer für den Klimaschutz und setzt ein positives Zeichen in der Nachbarschaft. Durch die Wahl eines grünen Gas- und Stromanbieters kann der CO₂-Fußabdruck des Gebäudes weiter minimiert werden, was die Nachhaltigkeit des Projekts zusätzlich verstärkt.Fazit: Ein Schritt in eine nachhaltige Zukunft
Die geplante Umsetzung des Sanierungsfahrplans für das Wohn- und Geschäftshaus in Münster stellt eine zukunftsweisende Entscheidung dar, die sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bietet. Die detaillierten Maßnahmenpakete adressieren gezielt die identifizierten Schwachstellen im Ist-Zustand und führen zu einer signifikanten Verbesserung der Energieeffizienz und des Wohnkomforts im Zielzustand. Durch die umfassende energetische Sanierung wird das Gebäude nicht nur den Standards eines KfW-Effizienzhauses 70 EE gerecht, sondern auch zu einem Vorzeigeobjekt in Sachen Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Die Eigentümer und Bewohner profitieren gleichermaßen von den geplanten Maßnahmen, die eine erhebliche Reduzierung der Energiekosten und eine Steigerung des Immobilienwerts zur Folge haben. Die Nutzung von Fördermitteln macht die Investition finanziell attraktiv und unterstreicht das Engagement für eine nachhaltige Zukunft. Insgesamt zeigt der Sanierungsfahrplan auf, wie durch gezielte Investitionen ein moderner, energieeffizienter Gebäudebestand geschaffen werden kann, der den Anforderungen der Zukunft gerecht wird und einen wertvollen Beitrag zum Umweltschutz leistet.Verfasst am 12. Oktober 2023.
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Kundenmeinungen
4,89 von 5 Sternen auf SHOPVOTE und Google aus 67 Bewertungen (167 insgesamt). Hier eine kleine Auswahl von Kundenmeinungen:
vincenzo penna
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Sehr freundlich und alles hat geklappt wie ich gedacht habe …Auf jedenfall weiter emfehlen.…
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4.00 von 5 Sternen
Die Kommunikation war sehr gut. Der Beratungstermin vor Ort war etwas kurz und oberflächlich. Der Sanierungsfahrplan ist sehr ausführlich gehalten. Das Schlussgespräch war in Ordnung.
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