Sanierungsfahrplan für ein Wohngebäude in Münster: Ein Weg zu Energieeffizienz und Wertsteigerung
Einführung in den Sanierungsfahrplan
Willkommen zu unserer Fallstudie über Sanierungsfahrpläne, die wir bei ESTATIKA GmbH für Wohngebäude erstellen. Der Sanierungsfahrplan dient als umfassende Entscheidungsvorlage, die den Weg zu höherer Energieeffizienz, gesteigertem Wohnkomfort und einer langfristigen Sicherung des Immobilienwertes aufzeigt.
In dieser Fallstudie betrachten wir ein Wohngebäude, das sich durch seine spezifischen Eigenschaften auszeichnet – von der Anzahl der Wohneinheiten bis hin zur Lage. Ziel ist es, die Wärmeverluste zu verringern und den Energieverbrauch zu optimieren. Durch messbare Zahlen wird verdeutlicht, wie Treibhausgasemissionen, insbesondere CO2, reduziert werden können, während gleichzeitig Heiz- und Warmwasserkosten gesenkt werden. Zudem werden die verfügbaren Fördermittel und deren Potenziale aufgezeigt, um die Sanierungskosten zu minimieren.
Unser Sanierungskonzept ist auf Langfristigkeit ausgelegt und strebt mindestens den Effizienzhaus-Standard an. Es umfasst fünf Maßnahmepakete, die in einer technisch sinnvollen Reihenfolge angeordnet sind, um nachhaltige Energieeinsparungen zu gewährleisten. Die Maßnahmen sind so konzipiert, dass wiederholte Nachbesserungen vermieden werden. Alternativlösungen und abweichende Reihenfolgen sind möglich, um individuelle Bedürfnisse zu berücksichtigen.
Ein wesentlicher Aspekt ist die finanzielle Attraktivität: Neben den Energieeinsparungen profitieren Vermieter von Mietsteigerungspotenzialen. Darüber hinaus leisten sie einen bedeutenden gesellschaftlichen Beitrag zur Erreichung der globalen Klimaziele, da der Gebäudesektor über 30 % der CO2-Emissionen ausmacht.
Für detaillierte Informationen zur Immobilienwertentwicklung, den Baukosten, der Entwicklung der Energiepreise und dem Nachverdichtungspotenzial stehen wir Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch zur Verfügung. Lassen Sie uns gemeinsam die Zukunft dieser Immobilie gestalten.
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Der aktuelle Zustand des Gebäudes
Das Wohngebäude, ein zweiseitig angebauter Bau mit 13 Wohneinheiten, wurde 1970 errichtet und weist typische Merkmale dieser Bauzeit auf. Die rechteckige Struktur wird von einem Flachdach abgeschlossen. Die thermische Gebäudehülle wird durch eine gedämmte Obergeschossdecke und eine Trennwand im Attikageschoss vervollständigt.
Das Gebäude ist vollunterkellert, wobei der Keller unbeheizt bleibt. Die vertikale Erschließung erfolgt über ein Treppenhaus und einen innenliegenden Aufzugsschacht. Die Außenwände bestehen aus einem zweischaligen Mauerwerk mit einer tragenden Schicht, einer minimalen Dämmung, einer Luftschicht und einem Klinker, was für die 1970er Jahre typisch ist. Die rückwärtige Außenwand des Attikageschosses ist verschiefert.
Die Fenster sind zweifach verglaste Kunststofffenster aus dem Jahr 2012, ebenso die Hauseingangstür. Die Terrassen- und Balkontüren entsprechen dieser Fensterkonstruktion. Das Flachdach ist eine Holz-Kaltdachkonstruktion, die nur teilweise gedämmt ist. Die Trennwand zwischen den Abstellräumen und dem Wohnbereich ist ungedämmt, ebenso die Decke und Wand der Durchfahrt. Wärmebrücken sind an auskragenden Bauteilen wie Balkonen, Dachterrassen, und Anschlussstellen an Garagen vorhanden.
Die Beheizung erfolgt über eine zentrale Ölheizung mit einem Kessel aus dem Jahr 1997, wobei der Brenner später erneuert wurde. Die alten Stahlheizkörper erfordern hohe Vorlauftemperaturen. Die Wärmeverteilung erfolgt über ein Zweirohrsystem mit Thermostatventilen an den Heizkörpern. Die zentrale Warmwasserversorgung wird über die Ölheizung mit einem Warmwasserspeicher sichergestellt. Die Belüftung des Gebäudes erfolgt manuell durch Stoß- und Kipplüftung über die Fenster.
Die Eigentümergemeinschaft ist an wirtschaftlichen Sanierungspotenzialen interessiert, um den gesetzlichen Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) gerecht zu werden. Hier bietet ein Sanierungsfahrplan erhebliche Vorteile: Durch gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz können nicht nur Fördermittel in Anspruch genommen werden, sondern auch erhebliche Energieeinsparungen erzielt werden. Dies führt zu einer langfristigen Wertsteigerung der Immobilie, was die Attraktivität des Gebäudes sowohl für die aktuellen als auch für potenzielle zukünftige Bewohner erhöht.
Geplante Maßnahmen zur Energieeffizienzsteigerung
Maßnahmenpaket 1: Einblasdämmung und Luftdichtheit prüfen (2024)
Im ersten Schritt unseres Sanierungsfahrplans konzentrieren wir uns auf die Verbesserung der Gebäudehülle durch Einblasdämmung und die Überprüfung der Luftdichtheit. Die Einblasdämmung umfasst die Installation von 5 cm WLG 035 Dämmmaterial an der Außenwand sowie eine zusätzliche 12 cm WLG 035 Dämmung im Attikageschoss. Diese Maßnahmen tragen zu einem ausgeglichenen Raumklima bei, steigern die Behaglichkeit und sorgen für eine gleichmäßige Wärmeverteilung im Gebäude. Die Investitionskosten für die Einblasdämmung belaufen sich auf 14.500 €, wobei keine Fördermittel in Anspruch genommen werden. Die Trennwanddämmung im Attikageschoss verursacht Sowieso-Kosten von 2.800 €.
Zusätzlich wird die Luftdichtheit des Gebäudes überprüft, um Lüftungswärmeverluste zu reduzieren und Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden. Ein Blower-Door-Test wird eingesetzt, um die Luftdichtheit zu messen, mit einem Zielwert von 2,0 1/h im sanierten Zustand. Die Kosten für diese Maßnahme betragen 1.000 €, ohne verfügbare Fördermittel. Die Umsetzung dieser Maßnahmen erfolgt im Jahr 2024, wobei die Stadt Münster zusätzliche Fördermöglichkeiten bietet, die jedoch nicht spezifiziert sind.
Maßnahmenpaket 2: Kellerdecke/Durchfahrt dämmen (2025)
Im Jahr 2025 wird die Dämmung der Kellerdecke und der Durchfahrt in Angriff genommen. Hierbei wird unter der Kellerdecke eine 12 cm WLG 035 Dämmung angebracht, während die Durchfahrt mit 6,5 cm WLG 022 gedämmt wird. Diese Maßnahmen eliminieren die Fußkälte im Erdgeschoss und verbessern den Wohnkomfort erheblich. Die Investitionskosten für diese Maßnahmen belaufen sich auf 5.760 €, wobei keine spezifischen Fördermittel angegeben sind. Dennoch werden Förderungen in Höhe von 20 % durch das BAFA und 10 €/m² durch die Stadt Münster erwartet.
Maßnahmenpaket 3: Dezentrale Warmwasserversorgung und Zentrale Heizungsanlage (2035)
Im Jahr 2035 erfolgt ein umfassender Umbau der Warmwasser- und Heizungsanlage. Die zentrale Warmwassererzeugung wird durch dezentrale Elektro-Speicher mit Heizstab in den einzelnen Wohnungen ersetzt, was die Möglichkeit bietet, Strom aus Photovoltaikanlagen, wie Balkonkraftwerken, effizient zu nutzen. Diese Umstellung reduziert den Energieverbrauch durch eine effizientere Anlagentechnik.
Parallel dazu wird eine zentrale Luft/Wasser Wärmepumpe installiert, die durch das BAFA gefördert wird. Diese Maßnahme senkt die Heizkosten und sorgt für eine klimafreundlichere Wärmeerzeugung. Die Gesamtkosten für dieses Maßnahmenpaket betragen 138.499 €, wobei 44.000 € als Sowieso-Kosten anfallen. Fördermittel in Höhe von 47.100 € werden erwartet. Diese Maßnahmen steigern die Energieeffizienz des Gebäudes erheblich und tragen zur langfristigen Wertsteigerung bei.
Maßnahmenpaket 4: Flachdachsanierung (2045)
Im Jahr 2045 wird das Flachdach umfassend saniert. Die nachträgliche Dämmung der Balkenzwischenräume verbessert die Behaglichkeit und gewährleistet eine sichere Feuchtigkeitsabfuhr. Die Investitionskosten für diese Maßnahme betragen 84.000 €, wobei 80.500 € als Sowieso-Kosten anfallen. Eine Förderung von 20 % durch das BAFA, einschließlich des iSFP-Bonus, wird in Anspruch genommen, was zu einer Förderung von 16.600 € führt.
Maßnahmenpaket 5: Neue Fenster und Lüftungsanlage mit WRG (2045)
Ebenfalls im Jahr 2045 werden neue Fenster mit dreifacher Verglasung und einem U‑Wert von 0,95 W/m²K installiert. Diese Maßnahme verhindert Zugluft und verbessert die Energieeffizienz des Gebäudes erheblich. Die Investitionskosten für die Fenster betragen 186.600 €. Eine Förderung von 20 % durch das BAFA sowie zusätzliche Förderungen durch die Stadt Münster werden erwartet.
Zusätzlich wird eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (WRG) installiert, die für eine automatische Frischluftzufuhr sorgt. Die Kosten für diese Anlage belaufen sich auf 12.000 €, wobei Fördermittel durch das BAFA und das Land NRW zur Verfügung stehen. Die Umsetzung dieser Maßnahmen trägt zur signifikanten Reduzierung der Energiekosten bei und steigert den Wohnkomfort erheblich.
Durch die Umsetzung dieser Maßnahmenpakete wird das Gebäude nicht nur energieeffizienter, sondern auch zukunftssicherer gestaltet. Die Energiekosten sinken von 4.889 € auf 1.809 € pro Jahr, während der Endenergieverbrauch von 50.624 kWh auf 6.234 kWh pro Jahr reduziert wird. Die CO₂-Emissionen sinken erheblich, was einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz darstellt. Die Fördermittel und Energieeinsparungen machen diese Investitionen wirtschaftlich attraktiv und tragen zur nachhaltigen Wertsteigerung der Immobilie bei.
Der angestrebte Zielzustand
Nach Abschluss des Sanierungsfahrplans wird das Gebäude in einen hochmodernen, energieeffizienten Zustand versetzt, der den Standards eines KfW-Effizienzhauses 85 entspricht. Diese Transformation bringt zahlreiche Vorteile mit sich, die sowohl den Wohnkomfort als auch den finanziellen Wert des Gebäudes erheblich steigern werden.
Durch die umfassende Dämmung des Daches und der Fassade wird der Energieverbrauch des Gebäudes bei gleichbleibendem Heizverhalten signifikant reduziert. Dies bedeutet für die Bewohner nicht nur eine spürbare Senkung der Heizkosten, sondern auch ein angenehmeres Wohnklima. Die verbesserte Dämmung sorgt dafür, dass die Wärme im Winter besser im Gebäude gehalten wird, während im Sommer die Hitze draußen bleibt. Dies führt zu einem konstanten und behaglichen Raumklima, das den Wohnkomfort erheblich erhöht.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Sanierung ist die Umstellung von der veralteten Ölheizung auf ein modernes Heizsystem, das auf erneuerbaren Energien basiert. Dies reduziert nicht nur die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, sondern senkt auch den CO2-Ausstoß des Gebäudes erheblich. Die Eigentümergemeinschaft profitiert dabei von attraktiven Fördermitteln, die die Investitionskosten für die Sanierung erheblich reduzieren. Diese Förderungen machen die Umsetzung des Sanierungsfahrplans nicht nur umweltfreundlich, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll.
Die Investition in die Energieeffizienz des Gebäudes führt zudem zu einer langfristigen Wertsteigerung der Immobilie. Ein energieeffizientes Gebäude ist auf dem Immobilienmarkt deutlich attraktiver und kann zu höheren Miet- oder Verkaufspreisen führen. Dies sichert den Wert des Gebäudes und macht es zu einer zukunftssicheren Investition.
Darüber hinaus wird das Gebäude durch die Sanierung einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Der reduzierte Energieverbrauch und die damit verbundene Senkung des CO2-Ausstoßes tragen zur Erreichung nationaler und internationaler Klimaziele bei. Die Eigentümergemeinschaft übernimmt damit eine Vorbildfunktion und zeigt, dass wirtschaftliche Effizienz und Umweltschutz Hand in Hand gehen können.
Insgesamt wird die Umsetzung des Sanierungsfahrplans nicht nur die energetische Bilanz des Gebäudes verbessern, sondern auch den Lebensstandard der Bewohner erhöhen und den langfristigen Wert der Immobilie sichern. Die Eigentümer profitieren von niedrigeren Energiekosten, einer gesteigerten Attraktivität des Gebäudes und leisten einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz.
Fazit: Ein zukunftsweisender Plan für Energieeffizienz und Klimaschutz
Der Sanierungsfahrplan für das Wohngebäude in Münster zeigt eindrucksvoll, wie durch gezielte Maßnahmen eine signifikante Verbesserung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen erreicht werden kann. Vom Ist-Zustand eines typischen 1970er-Jahre-Baus hin zu einem modernen KfW-Effizienzhaus 85 wird eine Transformation angestrebt, die sowohl den Wohnkomfort als auch den finanziellen Wert des Gebäudes erheblich steigert.
Die geplanten Maßnahmenpakete, die von der Verbesserung der Gebäudehülle über die Modernisierung der Heizungsanlage bis hin zur Installation neuer Fenster und einer Lüftungsanlage reichen, sind so konzipiert, dass sie nicht nur die Energiekosten erheblich senken, sondern auch die Attraktivität des Gebäudes auf dem Immobilienmarkt erhöhen. Die Nutzung von Fördermitteln macht die Investitionen wirtschaftlich attraktiv und unterstreicht den umweltfreundlichen Ansatz des Sanierungsfahrplans.
Insgesamt bietet der Sanierungsfahrplan eine nachhaltige und wirtschaftlich sinnvolle Lösung, die den Lebensstandard der Bewohner erhöht, den Wert der Immobilie sichert und einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz leistet. Die Eigentümergemeinschaft in Münster setzt damit ein starkes Zeichen für die Vereinbarkeit von wirtschaftlicher Effizienz und ökologischem Bewusstsein.
Verfasst am 6. Mai 2024.
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Kundenmeinungen
4,89 von 5 Sternen auf SHOPVOTE und Google aus 67 Bewertungen (167 insgesamt). Hier eine kleine Auswahl von Kundenmeinungen:
SF aus Rheine
5.00 von 5 Sternen
Unser Sanierungsfahrplan wurde von einer sehr freundlichen, kompetenten und auch mitdenkenden Mitarbeiterin erstellt. Es blieben keine Fragen offen. Wir möchten uns für die Beratung und Erläuterungen herzlich bedanken und kommen bei weiterer Gelegenheit gerne wieder auf euch zu.
vincenzo penna
4.00 von 5 Sternen
Sehr freundlich und alles hat geklappt wie ich gedacht habe …Auf jedenfall weiter emfehlen.…
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