Sanierungsfahrplan für ein Mehrfamilienhaus in Münster: Energieeffizienz und Wertsteigerung
Auf dem Weg zu höherer Energieeffizienz: Einleitung in den Sanierungsfahrplan
Im Rahmen unserer Fallstudie zum Thema Sanierungsfahrpläne präsentieren wir ein Beispiel für ein Wohngebäude, das erfolgreich auf den Weg zu höherer Energieeffizienz gebracht wurde. Dieses Gebäude, ein Mehrfamilienhaus mit insgesamt zehn Wohneinheiten, befindet sich in einer urbanen Umgebung und wurde mithilfe unseres Sanierungsfahrplans umfassend analysiert und optimiert. Der Sanierungsfahrplan dient als entscheidende Grundlage, um den Energieverbrauch zu senken, den Wohnkomfort zu steigern und den Immobilienwert nachhaltig zu sichern. Durch gezielte Maßnahmen konnten wir die Wärmeverluste erheblich reduzieren und die Treibhausgasemissionen, insbesondere CO2, deutlich senken. Dies führt nicht nur zu einer spürbaren Senkung der Heiz- und Warmwasserkosten, sondern eröffnet auch erhebliche Förderpotenziale, die die finanzielle Belastung der Sanierungskosten mindern. Unser Konzept berücksichtigt die aktuellen und zukünftigen Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Dabei ist der Einbau einer neuen Heizungsanlage, wie einer zentralen Wärmepumpe, auch ohne umfassende Sanierung der Gebäudehülle möglich. Allerdings zeigt sich, dass die Effizienz der Anlage ohne entsprechende Dämmmaßnahmen stark beeinträchtigt ist und die Installationskosten steigen. Um ein Effizienzhaus zu erreichen, ist die Sanierung der Außenwände und Fenster unerlässlich. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Vermeidung von Legionellenbildung beim Einsatz zentraler Wärmepumpen. Regelmäßige Probenahmen und Sicherheitsvorkehrungen sind hierbei essenziell. Unsere Vorschläge bieten zudem Raum für Alternativen und flexible Reihenfolgen, um individuelle Bedürfnisse und Gegebenheiten optimal zu berücksichtigen. Neben den technischen Aspekten gehen wir auch auf die Wertentwicklung der Immobilie ein. Die Sanierung trägt nicht nur zur Energieeinsparung bei, sondern steigert auch den Marktwert des Gebäudes. In persönlichen Gesprächen bieten wir detaillierte Informationen zur Baukostenentwicklung, den zukünftigen Energiepreisen und möglichen Nachverdichtungspotenzialen. Diese Fallstudie zeigt, wie durchdachte Sanierungsfahrpläne nicht nur zur Verbesserung der Energieeffizienz beitragen, sondern auch finanzielle Vorteile und eine Wertsteigerung der Immobilie mit sich bringen.Kostenlose Erstberatung!Unser 3D-Gebäudecheck.
Ausgangslage: Der Ist-Zustand des Wohngebäudes
Das Gebäude, ein freistehendes Wohngebäude mit 32 Wohneinheiten, wurde 1968 errichtet und befindet sich in einem baujahrestypischen Zustand. Es gehört zur Gebäudeklasse 4 und weist eine rechteckige Form mit einem sanierten Flachdach auf. Die thermische Gebäudehülle umfasst ein zweischaliges, ungedämmtes Mauerwerk mit Klinkerfassade, Putzflächen, Fensterbändern sowie Loggien und Balkonen. Die Fenster sind zweifach verglaste Kunststofffenster, die aus unterschiedlichen Baujahren stammen, während die Wohnungseingangstüren ebenfalls dem Baujahr entsprechen. Die Terrassen- und Balkontüren sind analog zu den Fenstern gestaltet. Besondere Aufmerksamkeit verdienen die erheblichen Wärmeverluste des Gebäudes, die sich wie folgt verteilen: 16 % über die Wände, 16 % durch die Heizung, 20 % über die Fenster, 22 % durch die Lüftung, 10 % über die Warmwasserbereitung, 5 % über das Dach, 6 % über den Keller und 5 % durch Wärmebrücken. Diese Verluste führen zu einem hohen Energieverbrauch und bieten Potenzial für signifikante Energieeinsparungen durch gezielte Sanierungsmaßnahmen. Die Heizungsanlage besteht aus einer Gaszentralheizung, die als Nahwärme genutzt wird und vier Wohngebäude der Eigentümergemeinschaft versorgt. Diese wurde 2010 installiert und befindet sich in einem eigenen Heizraum. Die Wärmeverteilung erfolgt über ein modernes Zweirohrsystem mit effizienten Pumpen, das 2023 erneuert wurde. Die Heizkörper sind teilweise modernisiert, wobei etwa 40 % noch aus älteren Baujahren stammen. Die Warmwasserversorgung wird durch die Heizungsanlage und vier große Trinkwarmwasserspeicher (ebenfalls 2023 installiert) sichergestellt. Das Gebäude wird manuell über Fenster und Badlüftungsschächte belüftet, da keine mechanische Lüftungsanlage vorhanden ist. Dies führt zu hohen Lüftungswärmeverlusten, die durch eine optimierte Lüftungstechnologie reduziert werden könnten. Die Eigentümergemeinschaft zeigt großes Interesse an wirtschaftlichen Sanierungspotenzialen, um die Energieeffizienz zu steigern und von möglichen Fördermitteln zu profitieren. Durch die Umsetzung eines Sanierungsfahrplans können nicht nur die Energiekosten gesenkt, sondern auch der Wert der Immobilie nachhaltig gesteigert werden. Die geplanten Maßnahmen zielen darauf ab, die energetische Gesamtqualität des Gebäudes zu verbessern und somit langfristige finanzielle Vorteile zu realisieren.Geplante Maßnahmen: Schritte zur Optimierung
Maßnahmenpaket 1: Optimierung der Gebäudehülle und Luftdichtheit (2025)
Dieses Maßnahmenpaket konzentriert sich auf die umfassende Sanierung der Außenhülle des Hauses, um die Energieeffizienz signifikant zu steigern und die Energiekosten zu senken. Erneuerung der Fassade: Die bestehende Fassadenkonstruktion wird vollständig zurückgebaut und durch eine neue, hochmoderne Fassade ersetzt. Diese wird mit einer 16 cm dicken Dämmebene aus WLG 035-Material außenseitig vollflächig verlegt, um die Wärmeverluste drastisch zu reduzieren. Die Investitionskosten belaufen sich auf 136.000 €, wobei 30.000 € als Sowieso-Kosten anfallen. Die BAFA fördert diese Maßnahme mit einem Zuschuss von 20 % (15 % Standardförderung plus 5 % iSFP Bonus). Bei der Umsetzung sind ein Statik-Gutachten, die bautechnische Zulassung, die Verdübelung der Dämmplatten und die Einhaltung von Brandschutzanforderungen zu beachten. Fenster und Wohnungseingangstüren: Alle Fenster sowie Balkon- und Terrassentüren werden durch neue Modelle mit einem U‑Wert von 0,95 W/m²K und dreifacher Verglasung ersetzt. Diese Maßnahme kostet 200.200 €, wobei 70.000 € als Sowieso-Kosten eingeplant sind. Die Förderung umfasst 20 % von der BAFA sowie einen zusätzlichen Zuschuss von 30 €/m² Fensterfläche von der Stadt Münster. Besondere Aufmerksamkeit gilt der thermischen Grenze und dem Fensteraustausch, insbesondere bei Schiebefenstern. Verbesserung der Luftdichtheit: Die Luftdichtheit des Gebäudes wird von 6,0 1/h auf 2,0 1/h verbessert, um unkontrollierte Wärmeverluste zu minimieren. Diese Maßnahme kostet 2.000 € und wird von der Stadt Münster mit einem pauschalen Zuschuss von 500 € gefördert. Die Verbesserung der Fassade sowie der Fenster und Türen ist entscheidend für die Erhöhung der Luftdichtheit.Maßnahmenpaket 2: Dämmung der Boden- und Kellerdecke (2027)
Dieses Paket zielt darauf ab, die Energieverluste über den Boden zu minimieren und den Wohnkomfort zu erhöhen. Dämmung der Boden-/Kellerdecke: Eine 10 cm dicke Flächendämmung aus WLG 032-Material wird unterhalb der Kellerdecke angebracht. Diese Maßnahme kostet 15.720 € und wird mit 20 % von der BAFA (15 % Standardförderung plus 5 % iSFP Bonus) sowie 10 €/m² von der Stadt Münster gefördert. Bei der Umsetzung sind mögliche niedrigere Deckenhöhen und Nutzungseinschränkungen zu berücksichtigen, ebenso wie der handwerkliche Aufwand.Maßnahmenpaket 3: Heizungsmodernisierung und Optimierung (2031)
Das dritte Maßnahmenpaket fokussiert sich auf die Modernisierung der Heizungsanlage, um den Energieverbrauch weiter zu senken. Installation einer Luft/Wasser Wärmepumpe: Die alte Heizungsanlage wird durch eine effiziente Luft/Wasser Wärmepumpe ersetzt, was sowohl die Energiekosten als auch die CO₂-Emissionen erheblich reduziert. Die Kosten für die Wärmepumpe betragen 90.000 €, während der hydraulische Abgleich mit 80.000 € zu Buche schlägt. Diese Investition wird durch die BAFA gefördert. Bei der Installation sind der Schutz vor Diebstahl und Vandalismus sowie die Überprüfung auf Legionellenbildung von Bedeutung. Diese Maßnahmenpakete bieten eine umfassende Möglichkeit zur Sanierung des Hauses, mit erheblichen Energieeinsparungen und attraktiven Fördermöglichkeiten. Durch die Umsetzung des Sanierungsfahrplans wird nicht nur der Wert der Immobilie gesteigert, sondern auch ein bedeutender Beitrag zum Umweltschutz geleistet.Vision für die Zukunft: Der Zielzustand des Gebäudes
Nach der erfolgreichen Umsetzung des Sanierungsfahrplans wird das Gebäude zu einem modernen KfW-Effizienzhaus transformiert. Diese umfassende energetische Sanierung führt zu einer signifikanten Reduzierung des Energieverbrauchs, was nicht nur die Heizkosten der Bewohner spürbar senkt, sondern auch den Wohnkomfort erheblich steigert. Die Eigentümer profitieren langfristig von einem gesteigerten Immobilienwert, da die Sanierung den Gebrauchswert des Gebäudes auf das Niveau eines Neubaus hebt. Ein wesentlicher Vorteil der Sanierung ist die erhebliche Senkung der jährlichen CO2-Emissionen um den Faktor 2,5. Dies stellt einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz dar und verleiht dem Gebäude eine Vorbildfunktion im Bereich nachhaltiger Wohngebäude. Die Möglichkeit, durch die Wahl eines grünen Gas- und Stromanbieters den CO2-Fußabdruck weiter zu reduzieren, unterstreicht das Engagement für eine umweltfreundliche Zukunft. Der thermische Komfort wird durch die Installation dichterer Türen und Fenster sowie die umfassende Dämmung von Wänden und Dach drastisch verbessert. Diese Maßnahmen verhindern unbehagliche Zugluft und minimieren Hitze- oder Kältestrahlung, was das Wohlbefinden der Bewohner steigert. Zudem sorgt der sommerliche Hitzeschutz durch Verschattungen und Dämmung dafür, dass die Innenräume auch während heißer Monate angenehm kühl bleiben. Ein weiterer Vorteil ist der verbesserte Schallschutz. Durch die dichten Türen und Fenster sowie die Verwendung von Dämmstoffen wird der Lärmpegel aus der Umgebung deutlich reduziert, was zu einer ruhigeren und entspannteren Wohnatmosphäre führt. Die Wohngesundheit wird ebenfalls gefördert, da gedämmte, warme Bauteile und eine gesicherte Lüftung ein gesundes Raumklima ohne Feuchtigkeit, Schimmel und Wohngifte gewährleisten. Die Sanierung bietet zudem die Möglichkeit, die architektonische Qualität des Gebäudes zu steigern. Eigentümer können die äußere Erscheinung des Hauses nach ihren Vorstellungen gestalten, sei es durch die Wahl der Fassadenfarbe oder das Design der Fenster. Diese gestalterischen Freiheiten tragen nicht nur zur individuellen Ästhetik bei, sondern erhöhen auch den Marktwert der Immobilie. Insgesamt stellt die Umsetzung des Sanierungsfahrplans eine lohnende Investition dar, die sowohl finanzielle als auch ökologische Vorteile bietet. Durch die Nutzung von Fördermitteln können die Eigentümer die Kosten der Sanierung erheblich reduzieren, was die wirtschaftliche Attraktivität des Vorhabens zusätzlich steigert. Die energetische Effizienz des Gebäudes wird verbessert, was langfristig zu einer nachhaltigen und kosteneffizienten Bewirtschaftung führt.Kostenlose Erstberatung!Unser 3D-Gebäudecheck.
Fazit: Ein vielversprechender Weg zur nachhaltigen Gebäudemodernisierung
Die Fallstudie über den Sanierungsfahrplan für das Mehrfamilienhaus in Münster zeigt eindrucksvoll, wie durchdachte und gezielte Maßnahmen den Weg zu einem energieeffizienten und zukunftsfähigen Gebäude ebnen können. Vom baujahrestypischen Ist-Zustand mit erheblichen Wärmeverlusten und einer veralteten Heizungsanlage hin zu einem modernen KfW-Effizienzhaus – die geplanten Maßnahmen versprechen nicht nur eine deutliche Senkung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen, sondern auch eine erhebliche Steigerung des Wohnkomforts und des Immobilienwerts. Die umfassende Sanierung der Gebäudehülle, die Modernisierung der Heizungsanlage und die Optimierung der Lüftungstechnologie tragen maßgeblich zur Erreichung des Zielzustands bei. Die Bewohner profitieren von niedrigeren Heizkosten, verbessertem thermischen Komfort und einer ruhigeren Wohnatmosphäre. Gleichzeitig wird ein bedeutender Beitrag zum Klimaschutz geleistet, indem die CO2-Emissionen drastisch reduziert werden. Die Möglichkeit, Fördermittel zu nutzen, macht die Umsetzung des Sanierungsfahrplans nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich attraktiv. Die Investition in die energetische Sanierung lohnt sich langfristig, da sie zu einer nachhaltigen und kosteneffizienten Bewirtschaftung des Gebäudes führt. Insgesamt zeigt diese Fallstudie, dass ein durchdachter Sanierungsfahrplan nicht nur zur Verbesserung der Energieeffizienz beiträgt, sondern auch finanzielle Vorteile und eine Wertsteigerung der Immobilie mit sich bringt.Verfasst am 26. September 2023.
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Kundenmeinungen
4,89 von 5 Sternen auf SHOPVOTE und Google aus 67 Bewertungen (167 insgesamt). Hier eine kleine Auswahl von Kundenmeinungen:
SF aus Rheine
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Unser Sanierungsfahrplan wurde von einer sehr freundlichen, kompetenten und auch mitdenkenden Mitarbeiterin erstellt. Es blieben keine Fragen offen. Wir möchten uns für die Beratung und Erläuterungen herzlich bedanken und kommen bei weiterer Gelegenheit gerne wieder auf euch zu.
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Die Kommunikation war sehr gut. Der Beratungstermin vor Ort war etwas kurz und oberflächlich. Der Sanierungsfahrplan ist sehr ausführlich gehalten. Das Schlussgespräch war in Ordnung.
Über uns
Die ESTATIKA GmbH ist ein Büro für Energieberatung mit zertifizierten Energieeffizienz-Experten des Bundes. Wir bieten neben den klassischen Leistungen auch eine − eigens zur Überwindung finanzieller Barrieren entwickelte − kostenlose Erstberatung mit unserem einzigartigem 3D-Gebäudecheck an.
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