Energetische Sanierung in Münster: Optimierung eines Wohngebäudes aus den 1960er Jahren
Einblick in die Sanierungsstrategie
Im Rahmen unserer Fallstudie präsentieren wir Ihnen den Sanierungsfahrplan für ein Wohngebäude, das bereits 2014 umfassend saniert wurde. Dieses Beispiel zeigt, wie durch gezielte Maßnahmen die Energieeffizienz gesteigert, der Wohnkomfort erhöht und der Immobilienwert gesichert werden kann. Besonders hervorzuheben sind die finanziellen Vorteile, die durch Fördermittel und Energieeinsparungen erreicht werden können. Der Sanierungsfahrplan dient als Entscheidungsvorlage und bietet konkrete, messbare Zahlen, um die Einsparung von Treibhausgasemissionen wie CO2 sowie die Reduzierung der Heiz- und Warmwasserkosten zu veranschaulichen.
Für das betrachtete Gebäude, das sich durch einen hohen Dämmstandard auszeichnet, besteht vorrangiger Handlungsbedarf bei der Heizungsanlage. Die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes macht es erforderlich, sich mit neuer Heiztechnik oder erneuerbaren Energien auseinanderzusetzen. Der Einbau einer zentralen Wärmepumpe ist aufgrund der vorhandenen Gebäudedämmung eine realisierbare Option. Für die Warmwasserversorgung wird ein dezentrales System empfohlen. Alternativlösungen wie Hybridheizungen, die Warmwasser über Gas oder Solarthermie bereitstellen, sowie technische Ergänzungen durch Photovoltaik sind ebenfalls denkbar.
Diese Fallstudie verdeutlicht, wie ein durchdachter Sanierungsfahrplan nicht nur zur Energieeffizienz beiträgt, sondern auch den Wert der Immobilie nachhaltig steigert. Für detaillierte Informationen zur Immobilienwertentwicklung, Baukostenentwicklung, Energiepreisprognosen und das Potenzial zur Nachverdichtung stehen wir Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch zur Verfügung.
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Aktueller Zustand des Wohngebäudes
Das zweiseitig angebaute Wohngebäude mit sechs Wohneinheiten, erbaut im Jahr 1960, befindet sich in einem Zustand, der sowohl Herausforderungen als auch Potenziale für eine energetische Sanierung bietet. Die rechteckige Bauform und das bereits 2014 sanierte Flachdach bieten eine solide Grundlage, um die Energieeffizienz weiter zu verbessern. Die Fassade, Kellerdecke und das Dach wurden ebenfalls 2014 umfassend saniert, was auf einen insgesamt guten energetischen Zustand hinweist, jedoch bestehen noch kleinere Schwachstellen, wie Wärmebrücken.
Die Gebäudehülle besteht aus einem tragenden Mauerwerk mit einem Wärmedämmverbundsystem, ergänzt durch große Fensterflächen und offene Loggien/Balkone. Die Fenster sind überwiegend zweifach verglaste Kunststofffenster, die ebenfalls 2014 saniert wurden. Dennoch gibt es vereinzelt alte Fenster, die zu Wärmeverlusten führen können. Die Wohnungseingangstüren sind im baujahrestypischen Zustand und könnten ebenfalls energetisch optimiert werden.
Die Heizung erfolgt über dezentrale Gasthermen, die sich in den einzelnen Wohnungen befinden und etwa aus dem Jahr 2006 stammen. Diese Gasthermen sind für einen hohen CO2-Ausstoß verantwortlich, was durch steigende CO2-Preise in Zukunft zu höheren Kosten führen wird. Die Wärmeverteilung erfolgt über ein Zweirohrsystem mit Raumthermostaten und Thermostatventilen an den Heizkörpern. Die Warmwasserversorgung ist in die Heizungsanlage integriert, wobei kleine Speicher in den Gasthermen genutzt werden.
Die Lüftung des Gebäudes erfolgt manuell über Stoß- und Kipplüftung durch die Fenster sowie über Schächte im Badbereich. Diese Methode ist zwar einfach, birgt jedoch das Risiko von Energieverlusten und unzureichender Luftzirkulation.
Die Eigentümergemeinschaft zeigt Interesse an wirtschaftlichen Sanierungspotenzialen, um die Energieeffizienz des Gebäudes zu steigern. Dabei stehen finanzielle Vorteile wie Fördermittel und Energieeinsparungen im Vordergrund, die nicht nur die Betriebskosten senken, sondern auch den Wert der Immobilie steigern können. Ein maßgeschneiderter Sanierungsfahrplan kann hier helfen, die notwendigen Schritte zu identifizieren und umzusetzen, um langfristig von einer verbesserten Energieeffizienz zu profitieren.
Geplante Maßnahmen zur Effizienzsteigerung
Maßnahmenpaket 1: Effiziente Heizungsmodernisierung
In diesem Maßnahmenpaket konzentrieren wir uns auf die umfassende Modernisierung der Heizungsanlage des Hauses, um sowohl die Energieeffizienz zu steigern als auch die Heizkosten signifikant zu senken. Die bestehende Gasetagenheizung wird durch eine moderne Luft/Wasser Wärmepumpe ersetzt. Diese neue Heizungsanlage beinhaltet eine Wohnungsübergabestation mit integriertem Heizstab und einem Pufferspeicher, um eine effiziente und klimafreundliche Wärmeerzeugung zu gewährleisten. Die zentrale Heizungsanlage wird durch eine Inneneinheit im Keller und eine Außeneinheit ergänzt, wobei die Steigleitungen durch die vorhandenen Schächte verlaufen. In jeder Wohnung werden Übergabestationen installiert, die einen hydraulischen Abgleich der Heizkörper ermöglichen und bei Bedarf den Austausch von Heizkörpern und Ventilen vorsehen. Ein Elektro-Heizstab in den Übergabestationen unterstützt die Heizwasser- und Warmwasseraufbereitung. Zur Vermeidung von Legionellen wird die Warmwasseraufbereitung dezentral erhitzt.
Die positiven Effekte dieser Maßnahmen sind vielfältig: Deutlich geringere Heizkosten und ein wertvoller Beitrag zum Umweltschutz durch die klimafreundliche Wärmeerzeugung. Die Investitionskosten für dieses Maßnahmenpaket belaufen sich auf insgesamt 90.450 €, wobei 68.193 € als Sowieso-Kosten anfallen. Dank der Förderung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) erhalten die Eigentümer einen Zuschuss von 36.500 €. Nach der Umsetzung reduzieren sich die Energiekosten auf 4.171 € pro Jahr. Die Förderung durch die BAFA ist ein wesentlicher finanzieller Vorteil, der die Investition attraktiver macht.
Maßnahmenpaket 2: Fenster- und Lüftungsoptimierung
Das zweite Maßnahmenpaket umfasst den Austausch der Fenster und die Installation einer modernen Lüftungsanlage, um den Wohnkomfort zu erhöhen und den Energieverbrauch weiter zu senken. Die alten Fenster und Hauseingangstüren werden durch neue, energieeffiziente Modelle ersetzt. Die neuen Fenster verfügen über einen U‑Wert von 0,95 W/m²K und sind dreifach verglast, während die Hauseingangstüren einen U‑Wert von 1,30 W/m²K aufweisen. Diese Maßnahmen verbessern den Hitzeschutz im Sommer erheblich und tragen zur Reduzierung der Heizkosten bei.
Zusätzlich wird eine dezentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung installiert, die die bisher unkontrollierte Lüftung über Fenster ersetzt. Diese Anlage sorgt für eine automatische Frischluftzufuhr und verbessert die Luftqualität in den Wohnräumen erheblich.
Die Gesamtinvestition für dieses Maßnahmenpaket beträgt 162.650 €, wobei 46.752 € als Sowieso-Kosten anfallen. Die Fördermittel belaufen sich auf 32.530 €, wobei die BAFA und die Stadt Münster Zuschüsse für die Fenster und Türen sowie die Lüftungsanlage bereitstellen. Die BAFA fördert die Hauseingangstür mit 20 % (15 % plus 5 % iSFP-Bonus) und die Stadt Münster mit mindestens 30 €/m². Für die Fenster, Balkon- und Loggiafenster gibt es ebenfalls 20 % Förderung durch die BAFA und 30 €/m² von der Stadt Münster, mit einer maximalen Förderung von 60 %. Die Lüftungsanlage wird zusätzlich mit 1.000 € je Wohneinheit vom Land NRW gefördert. Nach der Umsetzung sinken die Energiekosten auf 2.964 € pro Jahr.
Diese Maßnahmenpakete sind nicht nur ein wesentlicher Bestandteil des individuellen Sanierungsfahrplans, sondern tragen auch erheblich zur Wertsteigerung der Immobilie bei. Die Investitionen werden durch die verfügbaren Fördermittel erheblich reduziert, was die Maßnahmen noch attraktiver macht. Beachten Sie, dass die angegebenen Investitionskosten auf einem Kostenvoranschlag basieren und nicht verbindlich sind. Die Förderbeträge sind informativ und können sich ändern, während die Energiekosten auf aktuellen Preisen basieren und Schwankungen unterliegen können.
Zukunftsvision: Ein Effizienzhaus für Münster
Durch die geplante Sanierung wird das Gebäude den Effizienzhaus 85 Standard erreichen, was eine erhebliche Verbesserung der Energieeffizienz darstellt. Diese Maßnahme führt zu einer deutlichen Senkung des Energieverbrauchs, während der Wohnkomfort für die Bewohner spürbar erhöht wird. Der Einsatz moderner Heiztechnik und die Optimierung der Wärmeverteilung sorgen dafür, dass die Heizkosten trotz steigender Energiepreise stabil bleiben oder sogar sinken. Dies bedeutet nicht nur eine finanzielle Entlastung für die Eigentümergemeinschaft, sondern auch eine nachhaltige Reduzierung der jährlichen CO2-Emissionen um etwa den Faktor zwei.
Die Umsetzung des Sanierungsfahrplans bringt zudem den Vorteil mit sich, dass die gesetzlichen Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes langfristig erfüllt werden. Dies schützt die Eigentümer vor zukünftigen gesetzlichen Nachrüstpflichten und sichert die Wettbewerbsfähigkeit der Immobilie auf dem Markt. Zusätzlich kann der CO2-Fußabdruck des Gebäudes weiter reduziert werden, etwa durch die Wahl eines grünen Stromanbieters oder die Installation einer Photovoltaikanlage, was sowohl ökologisch als auch ökonomisch sinnvoll ist.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Sanierung ist die Steigerung des Marktwertes der Immobilie. Ein energetisch saniertes Gebäude, das den aktuellen Standards entspricht, kann sich mit Neubauten messen und wird auf dem Immobilienmarkt attraktiver. Dies sichert nicht nur den langfristigen Werterhalt, sondern kann auch zu einer Wertsteigerung führen, die bei einem möglichen Verkauf oder einer Vermietung von Vorteil ist.
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Fazit: Ein Schritt in eine nachhaltige Zukunft
Der vorgestellte Sanierungsfahrplan bietet eine umfassende Strategie zur Verbesserung der Energieeffizienz und des Wohnkomforts des Wohngebäudes in Münster. Durch die geplanten Maßnahmen wird nicht nur der Energieverbrauch erheblich gesenkt, sondern auch der Wohnkomfort für die Bewohner spürbar erhöht. Die finanzielle Entlastung durch Fördermittel und Energieeinsparungen macht die Investition besonders attraktiv. Zudem wird der Wert der Immobilie gesteigert, was sie auf dem Immobilienmarkt wettbewerbsfähig macht. Insgesamt zeigt die Fallstudie, wie durchdachte Sanierungsmaßnahmen zu einer zukunftssicheren, ökologischen und ökonomischen Optimierung von Bestandsgebäuden führen können.
Verfasst am 19. September 2023.
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Kundenmeinungen
4,89 von 5 Sternen auf SHOPVOTE und Google aus 67 Bewertungen (167 insgesamt). Hier eine kleine Auswahl von Kundenmeinungen:
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4.00 von 5 Sternen
Die Kommunikation war sehr gut. Der Beratungstermin vor Ort war etwas kurz und oberflächlich. Der Sanierungsfahrplan ist sehr ausführlich gehalten. Das Schlussgespräch war in Ordnung.
vincenzo penna
4.00 von 5 Sternen
Sehr freundlich und alles hat geklappt wie ich gedacht habe …Auf jedenfall weiter emfehlen.…
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