Sanierungsfahrplan für ein Mehrfamilienhaus in Hamm: Ein Weg zu mehr Energieeffizienz und Wohnkomfort
Einleitung: Der Weg zu mehr Energieeffizienz und Wohnkomfort
In unserer aktuellen Fallstudie präsentieren wir den Sanierungsfahrplan für ein Mehrfamilienhaus in Hamm. Dieses Projekt zeigt eindrucksvoll, wie durch gezielte Maßnahmen der Wohnkomfort erhöht, der Immobilienwert gesteigert und die Energiekosten erheblich gesenkt werden können. Gleichzeitig leisten die Bewohner einen wichtigen Beitrag zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen, insbesondere CO2.
Das Gebäude befindet sich derzeit in einem energetisch unterdurchschnittlichen Zustand, wobei über 40 % der Wärmeverluste über die Außenwände auftreten. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, empfehlen wir eine umfassende Sanierung, beginnend mit der Flachdachsanierung aufgrund des dringenden Instandhaltungsbedarfs. Im Rahmen der Fassadensanierung sollten auch die alten Fenster ausgetauscht werden, um die Energieeffizienz weiter zu verbessern. Für Vermieter sind zudem Maßnahmen zur Be- und Entlüftung von besonderer Bedeutung.
Ein weiteres zentrales Thema ist die Zukunft der bestehenden Ölheizung. Angesichts der gesetzlichen Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) 2024 und der steigenden CO2-Bepreisungen ist ein Umstieg auf eine Wärmepumpe eine zukunftssichere Option. Dies wird nicht nur durch die gesetzlichen Vorgaben zur Nutzung erneuerbarer Energien (65 % EE-Pflicht) unterstützt, sondern auch durch attraktive Fördermittel, die einen Großteil der Sanierungskosten abdecken können.
Diese Fallstudie verdeutlicht, wie wichtig es ist, frühzeitig auf nachhaltige Energiequellen umzusteigen und die gesetzlichen Anforderungen zu erfüllen. Durch die Umsetzung des Sanierungsfahrplans wird nicht nur der Wert der Immobilie gesteigert, sondern auch langfristig finanzielle Vorteile durch Energieeinsparungen und Fördermittel realisiert.
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Der Ist-Zustand: Herausforderungen und Potenziale
Im Rahmen der Vor-Ort-Analyse des Gebäudes wurden spezifische bauliche Gegebenheiten festgestellt, die den Ist-Zustand vor der Sanierung beschreiben und als Grundlage für den Sanierungsfahrplan dienen.
Gebäudedaten
Ungedämmte Kellerdecke
Derzeit verliert das Gebäude etwa 5 % seiner Wärme über die ungedämmte Kellerdecke. Diese Energieverluste erhöhen nicht nur die Heizkosten, sondern mindern auch die Energieeffizienz des gesamten Hauses.
Asbesthaltige Fassade
Ein erheblicher Anteil der Wärme, über 40 %, entweicht über die Fassade. Die vorhandene asbesthaltige Fassade stellt nicht nur ein energetisches, sondern auch ein gesundheitliches Risiko dar. Im Staffelgeschoss sind zudem alte Faserzementplatten verbaut, die ebenfalls modernisiert werden müssen.
Teilweise neue Fenster
Einige Fenster wurden bereits erneuert, jedoch ist die Luftdichtheit und das Risiko von Tauwasserbildung individuell zu bewerten, abhängig von der Art des Einbaus. Diese Faktoren beeinflussen die Energieeffizienz und den Wohnkomfort erheblich.
Instandhaltungsarbeiten
Das Flachdach weist einen erhöhten Instandhaltungsbedarf auf, da es zu Feuchtigkeitseintritt kommt. Dieser Zustand erfordert kurzfristige Maßnahmen, um weitere Schäden und Energieverluste zu verhindern.
Sonstiges
Das Gebäude ist baugleich mit den angrenzenden Gebäuden, was eine einheitliche Sanierungsstrategie ermöglicht. Exemplarische Wohnungsbegehungen fanden in einem der Häuser statt, um repräsentative Daten für den Sanierungsfahrplan zu sammeln.
Diese Ausgangssituation bietet eine hervorragende Grundlage, um durch gezielte Sanierungsmaßnahmen nicht nur die Energieeffizienz erheblich zu steigern, sondern auch von attraktiven Fördermitteln zu profitieren. Die geplanten Maßnahmen werden zudem den Wert der Immobilie langfristig erhöhen und die Wohnqualität deutlich verbessern.
Maßnahmen zur Optimierung: Der Fahrplan zur Sanierung
Maßnahmenpaket 1: Flachdachsanierung und Wärmedämmverbundsystem (WDVS) anbringen
In diesem ersten Maßnahmenpaket konzentrieren wir uns auf die Sanierung des Flachdachs und das Anbringen eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS). Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Energieeffizienz des Hauses zu verbessern und den Energieverbrauch nachhaltig zu senken.
Flachdachsanierung: Das Flachdach des Gebäudes ist instandhaltungsbedürftig. Bei der Erneuerung der Dachhaut wird eine Dämmung von mindestens 24 cm im Mittel mit einem Wärmedämmstoff der Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) 035, wie zum Beispiel expandiertes Polystyrol (EPS), zweilagig verlegt. Der maximal zulässige U‑Wert beträgt 0,14 W/m²K. Diese Maßnahme ist unvermeidbar und sollte kurzfristig umgesetzt werden. Die Kosten für diese Sanierung betragen insgesamt 153.300 €, wobei eine Förderung durch die BAFA in Höhe von 20 % möglich ist, was 30.660 € entspricht.
Wärmedämmverbundsystem (WDVS) anbringen: Hierbei wird ein neues WDVS mit einer Dämmstärke von etwa 18 cm, beispielsweise aus Mineralwolle WLG 035, angebracht. In den Fensterlaibungen wird eine Dämmung von circa 6 cm verwendet. Derzeit sind Faserzementplatten verbaut, die beim Rückbau Asbest-Entsorgungskosten verursachen können. Diese Maßnahme ist ebenfalls kurzfristig durchzuführen, idealerweise in Kombination mit der Flachdachsanierung und dem Austausch alter Fenster. Die Investitionskosten belaufen sich auf 153.300 €, mit einer BAFA-Förderung von 15 % plus einem 5 % iSFP-Bonus.
Maßnahmenpaket 2: Wandsanierung der Regelgeschosse
Dieses Maßnahmenpaket umfasst die umfassende Sanierung der Wände in den Regelgeschossen. Ziel ist es, die energetische Effizienz der Fassade zu optimieren und gleichzeitig die ästhetische Erscheinung des Gebäudes zu verbessern.
Wandsanierung: Die Waschbetonfassade wird instand gehalten und mit einem WDVS versehen, das eine Dämmstärke von etwa 18 cm aufweist, ebenfalls aus Mineralwolle WLG 035. Vor der energetischen Aufwertung wird empfohlen, ein Schadensgutachten zu erstellen und gegebenenfalls eine Betoninstandhaltung durchzuführen. Die Kosten für diese Maßnahme betragen 229.950 €, wobei eine Förderung durch die BAFA in Höhe von 15 % plus einem 5 % iSFP-Bonus möglich ist. Diese Sanierung sollte nach oder in Verbindung mit der Erstellung des Schadensgutachtens erfolgen.
Maßnahmenpaket 3: Heizungsmodernisierung und optionale Maßnahmen
In diesem Paket stehen die Modernisierung der Heizungsanlage und optionale Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz im Fokus.
Neue E‑Durchlauferhitzer (optional): Der Austausch alter Durchlauferhitzer gegen neue, elektrisch geregelte Modelle kann den Energieverbrauch erheblich senken. Diese Maßnahme wird als Umfeldmaßnahme bei der Heizungsförderung bezuschusst und sollte bei einem Heizungstausch oder bei Defekt der alten Geräte in Betracht gezogen werden.
Luft/Wasser-Wärmepumpe, ggf. plus Photovoltaik (PV): Die Installation einer Luft/Wasser-Wärmepumpe als Zusatzheizung mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von mindestens 3,0 kann die Effizienz der Heizungsanlage steigern. Die Wärmepumpe ergänzt den vorhandenen Heizkessel, wobei die Ölheizung nur noch als Spitzenlastkessel dient. Die Kosten sind abhängig von der Heizlast, und eine Förderung durch die KfW in Höhe von mindestens 30 % ist möglich. Der Zeitpunkt der Umsetzung hängt von der Liquidität und dem Zustand der bestehenden Heizung ab.
Maßnahmenpaket 4: Dämmung der Innenwände und Kellerdecke
Dieses Paket zielt darauf ab, Wärmeverluste durch ungedämmte Innenwände und Kellerdecken zu reduzieren.
Innenwände dämmen (optional): Die nachträgliche Dämmung der Innenwände mit etwa 12 cm WLG 035, flächig verklebt, kann den Wärmeverlust erheblich mindern. Diese Maßnahme wird mit 20 % durch die BAFA gefördert und sollte bei Erreichen eines Effizienzhaus-Standards in Betracht gezogen werden. Die Kosten sind vergleichsweise gering.
Kellerdecke dämmen: Die Dämmung der Kellerdecke mit 12 cm WLG 035 EPS unterhalb der beheizten Wohnflächen kann flexibel, zum Beispiel im Rahmen eines Heizungstauschs, erfolgen. Auch hier beträgt die Förderung durch die BAFA 20 % (15 % plus 5 % iSFP-Bonus), und die Kosten sind ebenfalls vergleichsweise gering.
Maßnahmenpaket 5: Fenstertausch und optionale Lüftungsanlage
Im letzten Maßnahmenpaket wird der Austausch alter Fenster und Türen sowie die Installation einer dezentralen Lüftungsanlage in Betracht gezogen.
Fenstertausch (3‑fach) und Türen (optional): Der Austausch von Fenstern, die älter als 35 Jahre sind, gegen neue Fenster mit einem maximalen U‑Wert von 0,95 W/m²K und 3‑fach Verglasung kann die Energieeffizienz erheblich steigern. Diese Maßnahme wird mit 20 % durch die BAFA gefördert (15 % plus 5 % iSFP-Bonus). Die Investitionskosten betragen 110.800 €.
Dezentrale Lüftungsanlage (optional): Die Installation eines dezentralen Lüftungssystems mit Wärmerückgewinnung (WRG) ist förderfähig und kann bei Erhöhung der Dichtheit im Gebäude sinnvoll sein. Die Förderung beträgt 20 % durch die BAFA sowie bis zu 1.000 € pro Wohneinheit durch das Land NRW. Diese Maßnahme sollte bei Einbau neuer Fenster oder höherer Luftdichtheit in Betracht gezogen werden. Die Kosten sind höher als bei einfachen Falzlüftern, aber die Zuverlässigkeit ist deutlich gesteigert.
Durch die Umsetzung dieser Maßnahmenpakete wird das Haus nicht nur energieeffizienter, sondern auch im Wert gesteigert. Die erheblichen Einsparungen bei den Energiekosten und die verfügbaren Fördermittel machen diese Investitionen besonders attraktiv.
Der Zielzustand: Ein modernes und effizientes Wohngebäude
Im Rahmen des Sanierungsfahrplans wird das Gebäude umfassend modernisiert, um eine Vielzahl von Vorteilen für die Eigentümer zu realisieren. Nach der Sanierung wird das Haus nicht nur energieeffizienter sein, sondern auch in zahlreichen anderen Aspekten verbessert.
Ein wesentlicher Vorteil ist die drastische Reduzierung des Energieverbrauchs, was zu erheblichen Einsparungen bei den Heizkosten führt. Die energetische Sanierung umfasst die Dämmung der Kellerdecke und der Fassade, wodurch der Wärmeverlust deutlich minimiert wird. Dies trägt nicht nur zur Senkung der Energiekosten bei, sondern reduziert auch den CO2-Ausstoß des Gebäudes erheblich, was einen positiven Beitrag zum Umweltschutz leistet.
Darüber hinaus wird durch die Sanierung der sommerliche Wärmeschutz verbessert, was das Gebäude vor Überhitzung in den heißen Monaten schützt. Dies sorgt für ein angenehmes Wohnklima und reduziert den Bedarf an Klimatisierung, was wiederum Energiekosten spart.
Ein weiterer Vorteil ist der verbesserte Schallschutz. Die Maßnahmen im Rahmen des Sanierungsfahrplans sorgen dafür, dass Lärm und Geräusche aus der Umgebung, wie etwa bei Starkregen, deutlich reduziert werden. Dies erhöht die Wohnqualität erheblich, da die Bewohner weniger Lärmbelastung ausgesetzt sind.
Die Sanierung trägt auch zur Wohngesundheit bei, indem sie das Risiko von Feuchtigkeit, Schimmel und Schadstoffen in den Innenräumen minimiert. Dies wird durch die Verbesserung der Luftdichtheit und der Bauqualität erreicht, was zu einer höheren Behaglichkeit im Wohnbereich führt.
Ein bedeutender Vorteil der Sanierung ist die Steigerung des Immobilienwertes. Durch die Modernisierung erhält das Gebäude ein zeitgemäßes Erscheinungsbild, und die reduzierten Energiekosten machen es für potenzielle Käufer attraktiver. Dies führt zu einer Wertsteigerung der Immobilie, die sich bei einem möglichen Verkauf oder einer Vermietung positiv auswirkt.
Zusätzlich wird die Sicherheit des Gebäudes erhöht. Im Erdgeschoss können Einbruchschutzvorrichtungen installiert werden, die den Schutz vor Diebstahl und Einbruch verbessern. Dies bietet den Bewohnern ein zusätzliches Gefühl der Sicherheit.
Schließlich bietet die Sanierung auch architektonische Vorteile. Die äußere Erscheinung des Gebäudes kann attraktiv gestaltet werden, was nicht nur den Wert des Hauses steigert, sondern auch zu einer ansprechenderen Nachbarschaft beiträgt.
Insgesamt bietet der Sanierungsfahrplan eine umfassende Verbesserung des Gebäudes, die sowohl finanzielle als auch qualitative Vorteile für die Eigentümer mit sich bringt. Durch die Nutzung von Fördermitteln können die Kosten der Sanierung weiter reduziert werden, was die Investition noch attraktiver macht.
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Fazit: Ein zukunftsweisender Schritt für mehr Nachhaltigkeit und Wertsteigerung
Die Fallstudie des Sanierungsfahrplans für ein Mehrfamilienhaus in Hamm zeigt eindrucksvoll, wie durchdachte und umfassende Sanierungsmaßnahmen den Ist-Zustand eines energetisch unterdurchschnittlichen Gebäudes in einen modernen, effizienten und wertvollen Wohnraum verwandeln können. Die vorgeschlagenen Maßnahmenpakete bieten eine klare Strategie zur Verbesserung der Energieeffizienz, zur Reduzierung von CO2-Emissionen und zur Steigerung des Wohnkomforts.
Durch die gezielte Dämmung von Dach, Fassade und Kellerdecke werden Wärmeverluste drastisch reduziert, was zu erheblichen Einsparungen bei den Heizkosten führt. Die Modernisierung der Heizungsanlage und der Austausch alter Fenster tragen zusätzlich zur Effizienzsteigerung bei. Die geplanten Maßnahmen verbessern nicht nur die Energieeffizienz, sondern auch den Schallschutz und die Wohngesundheit, was die Lebensqualität der Bewohner erhöht.
Ein bedeutender Aspekt des Sanierungsfahrplans ist die Steigerung des Immobilienwertes. Die Modernisierung verleiht dem Gebäude ein zeitgemäßes Erscheinungsbild und macht es für potenzielle Käufer und Mieter attraktiver. Die Nutzung von Fördermitteln reduziert die Investitionskosten erheblich, was die Umsetzung der Maßnahmen wirtschaftlich attraktiv macht.
Insgesamt zeigt der Sanierungsfahrplan, dass eine frühzeitige Investition in nachhaltige Energiequellen und effiziente Bauweisen nicht nur gesetzliche Anforderungen erfüllt, sondern auch langfristig finanzielle Vorteile und eine höhere Lebensqualität bietet. Der Weg zu einem modernen und effizienten Wohngebäude ist klar vorgezeichnet und bietet eine zukunftssichere Perspektive für Eigentümer und Bewohner.
Verfasst am 28. August 2024.
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Kundenmeinungen
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4.00 von 5 Sternen
Die Kommunikation war sehr gut. Der Beratungstermin vor Ort war etwas kurz und oberflächlich. Der Sanierungsfahrplan ist sehr ausführlich gehalten. Das Schlussgespräch war in Ordnung.
SF aus Rheine
5.00 von 5 Sternen
Unser Sanierungsfahrplan wurde von einer sehr freundlichen, kompetenten und auch mitdenkenden Mitarbeiterin erstellt. Es blieben keine Fragen offen. Wir möchten uns für die Beratung und Erläuterungen herzlich bedanken und kommen bei weiterer Gelegenheit gerne wieder auf euch zu.
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