Energetische Sanierung eines Wohnhauses in Münster: Ein umfassender Sanierungsfahrplan für nachhaltige Effizienzsteigerung
Einführung in den Sanierungsfahrplan: Ein Weg zu mehr Energieeffizienz und Wohnkomfort
Der individuelle Sanierungsfahrplan für das untersuchte Wohngebäude bietet eine umfassende Entscheidungsvorlage, die den Weg zu höherer Energieeffizienz und verbessertem Wohnkomfort aufzeigt. Durch die Umsetzung dieses Plans wird nicht nur der Wert der Immobilie gesichert, sondern auch Wärmeverluste erheblich reduziert. Der Sanierungsfahrplan veranschaulicht anhand konkreter Zahlen, wie Treibhausgasemissionen, insbesondere CO2, eingespart, Energiekosten gesenkt und Fördermittel optimal genutzt werden können. Besonders hohe Energieeinsparungen lassen sich durch Verbesserungen an der Gebäudehülle erzielen.
Das Sanierungskonzept berücksichtigt die gesetzlichen Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) 2024, insbesondere hinsichtlich der obersten Geschossdecke. Optimierungspotenziale bestehen bei Fenstern, Kellerdecke, Fassade und Heizkörpern, die sich durch eine kurze Amortisationszeit auszeichnen. Es ist wichtig, die Gründe für den vergleichsweise geringen Energieverbrauch im Vergleich zum Energiebedarf zu analysieren, etwa durch Fragen zu Leerständen und Raumtemperaturen. Alternativlösungen und eine abweichende Reihenfolge der Maßnahmen sind ebenfalls möglich. Der individuelle Sanierungsfahrplan (iSFP) dient zudem als Grundlage für verpflichtende Heizlastberechnungen und den hydraulischen Abgleich.
Die finanzielle Attraktivität wird durch die Möglichkeit gesteigerter Immobilienwerte und die Nutzung von Fördermitteln unterstrichen. Für detaillierte Informationen zur Immobilienwertentwicklung, Baukostenentwicklung, Energiepreisentwicklung und Nachverdichtungspotenzialen stehen wir Ihnen gerne in einem persönlichen Gespräch zur Verfügung.
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Der Ist-Zustand: Energetische Herausforderungen eines freistehenden Wohnhauses
Das Gebäude, ein freistehendes Wohnhaus mit 27 Wohneinheiten und drei Vollgeschossen, präsentiert sich vor der Sanierung als typisches Beispiel für energetische Herausforderungen älterer Bausubstanz. Es besteht aus zwei leicht versetzten Baukörpern und verfügt über stufenartig angeordnete Balkone auf der Südseite, die die Gebäudetiefe verringern. Die Struktur ist vollunterkellert, wobei das Kellergeschoss unbeheizt bleibt. Ein zentral gelegenes Treppenhaus verbindet die Stockwerke und wird als Teil der thermischen Gebäudehülle betrachtet.
Die Außenwände bestehen aus zweischaligem, vermutlich ungedämmtem Mauerwerk, was zu erheblichen Wärmeverlusten führt. Typische Wärmebrücken sind an auskragenden Balkonplatten, ungedämmten Sockeln sowie an Stürzen und Attika zu finden. Während die Fenster im Jahr 2022 auf eine 2‑fach Verglasung saniert wurden, ist die Hauseingangstür noch unsaniert. Das Flachdach bildet den oberen Abschluss des Gebäudes, und Teilflächen der Balkone auf der Südseite zählen zur thermischen Hüllfläche.
Im Keller ist ein alter Gas-Niedertemperaturkessel mit Warmwasserspeicher installiert, der für Heiz- und Warmwasserversorgung sorgt. Die Wärmeverteilung erfolgt über ein ineffizientes Einrohrsystem mit Stahlheizkörpern, die hohe Vorlauftemperaturen erfordern. Die Heiztemperatur wird nachts zentral abgesenkt, was jedoch nicht ausreicht, um den hohen Energieverbrauch zu kompensieren. Die manuelle Lüftung erfolgt über Stoß- und Kipplüftung durch die Fenster.
Diese Ausgangssituation bietet ein erhebliches Potenzial für Verbesserungen durch einen Sanierungsfahrplan. Die energetische Gesamtqualität des Gebäudes ist durch die ungedämmte Fassade und Decken beeinträchtigt, was zu hohen Energieverlusten führt. Durch gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz, wie die Dämmung der Gebäudehülle und die Modernisierung der Heiztechnik, können signifikante Energieeinsparungen erzielt werden. Zudem eröffnen sich durch die Nutzung von Fördermitteln finanzielle Vorteile, die die Sanierungskosten reduzieren und die Wertsteigerung der Immobilie unterstützen. Der Sanierungsfahrplan wird nicht nur die energetische Effizienz steigern, sondern auch die Wohnqualität erheblich verbessern.
Maßnahmen zur Effizienzsteigerung: Ein umfassender Sanierungsfahrplan
Maßnahmenpaket 1: Optimierung der Außenwände und Verbesserung der Lüftung
In diesem Maßnahmenpaket konzentrieren wir uns auf die energetische Optimierung der Außenwände und die Verbesserung der Lüftung. Die geplanten Maßnahmen umfassen eine Einblasdämmung der ungedämmten Außenwände. Hierbei wird eine Dämmung von 4–6 cm mit einer Wärmeleitfähigkeitsgruppe (WLG) von 035 eingesetzt. Alternativ besteht die Möglichkeit, den Klinker zurückzubauen und ihn durch ein Wärmedämmverbundsystem (WDV-System) mit Klinker-Riemchen zu ersetzen, was eine Dämmstärke von 16 cm mit derselben WLG ermöglicht. Diese Maßnahme kostet insgesamt 39.840 €, wobei 15.000 € davon als Sowieso-Kosten anfallen. Durch Fördermittel, unter anderem durch den iSFP-Bonus sowie Programme des Bundes und der Stadt Münster, können 7.968 € abgedeckt werden. Die positive Wirkung dieser Maßnahme zeigt sich in einer gleichmäßigen Wärmeverteilung im Gebäude.
Zusätzlich wird die Luftdichtheit des Gebäudes verbessert, um Lüftungswärmeverluste zu minimieren. Der angestrebte Wert liegt bei 2,0 1/h, was im Vergleich zu Passivhäusern, die Werte zwischen 0,4 und 0,7 1/h aufweisen, eine deutliche Verbesserung darstellt. Diese Maßnahme kostet 1.000 €, wobei eine Förderung von 500 € durch die Stadt Münster möglich ist. Die Umsetzung dieser Maßnahmen ist für das kommende Jahr geplant, um die Energieeffizienz des Gebäudes nachhaltig zu steigern.
Maßnahmenpaket 2: Dämmung der Boden- und Kellerdecke
Dieses Maßnahmenpaket zielt auf die Dämmung der Kellerdecke ab. Die Dämmung wird unterhalb der Kellerdecke mit einer Stärke von 10 cm und einer WLG von 032 durchgeführt. Diese Maßnahme kostet insgesamt 30.840 €. Fördermittel in Höhe von 20 % der Kosten können durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) in Anspruch genommen werden, inklusive eines zusätzlichen iSFP-Bonus von 5 %. Auch die Stadt Münster bietet Unterstützung an. Durch diese Maßnahme werden kalte Füße im Erdgeschoss vermieden und der Wohnkomfort erheblich verbessert. Die Umsetzung ist ebenfalls für das kommende Jahr vorgesehen und wird die Heizkosten deutlich senken.
Maßnahmenpaket 3: Modernisierung von Warmwasser- und Heizsystemen
Hierbei handelt es sich um ein umfassendes Paket zur Modernisierung der Warmwasser- und Heizsysteme. Der Einsatz von Elektro-Durchlauferhitzern zur Warmwasserbereitung reduziert Stillstandsverluste und minimiert die Keimgefahr, was die Heizkosten senkt. Die Kosten für diese Maßnahme belaufen sich auf 40.000 €.
Im Bereich Heizung wird der bestehende Gas-Niedertemperaturkessel durch eine moderne Luft/Wasser-Wärmepumpe ersetzt. Zudem werden die Leitungen erneuert und die Stahlheizkörper ausgetauscht. Diese Maßnahmen kosten insgesamt 337.479 €, wobei 150.000 € als Sowieso-Kosten veranschlagt sind. Fördermittel können sowohl durch das BAFA als auch durch die Stadt Münster beantragt werden, um die Kosten um 127.673 € zu reduzieren. Diese Investition ist zukunftssicher und entspricht den Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG). Die Umsetzung ist für das nächste Jahr geplant, um die Energieeffizienz erheblich zu steigern und die Legionellengefahr zu senken.
Maßnahmenpaket 4: Sanierung des Daches und der Balkone
Dieses Paket umfasst die Sanierung des Flachdachs und der Balkone mit einer Erhöhung der Dämmstärke auf 24 cm und einer WLG von 035. Die Kosten belaufen sich auf 65.680 €, wobei 12.500 € als Sowieso-Kosten anfallen. Fördermittel von 20 % der Kosten können durch das BAFA, inklusive eines iSFP-Bonus von 5 %, sowie durch die Stadt Münster in Anspruch genommen werden. Diese Maßnahme reduziert die Heizkosten erheblich und wird im kommenden Jahr umgesetzt, um die Energieeffizienz des Gebäudes weiter zu verbessern.
Maßnahmenpaket 5: Austausch der Fenster und Haustüren
Im letzten Maßnahmenpaket steht der Austausch der Fenster und der Haustür im Fokus. Eine neue Außentür mit einem U‑Wert von 1,30 W/m²K wird installiert, um die Heizkosten weiter zu senken. Die Kosten für diese Maßnahme betragen 6.000 €, wobei 4.000 € als Sowieso-Kosten veranschlagt sind. Fördermittel von 20 % der Kosten sind durch das BAFA, inklusive eines iSFP-Bonus von 5 %, sowie durch die Stadt Münster verfügbar. Diese Maßnahme wird ebenfalls im nächsten Jahr umgesetzt und trägt zur weiteren Steigerung der Energieeffizienz bei.
Insgesamt bieten diese Maßnahmenpakete nicht nur erhebliche finanzielle Vorteile durch Fördermittel und Energieeinsparungen, sondern steigern auch den Wert und den Wohnkomfort der Immobilie erheblich.
Der Zielzustand: Ein KfW-Effizienzhaus 85 als Vorbild für nachhaltige Modernisierung
Nach der vollständigen Umsetzung des Sanierungsfahrplans wird das Gebäude den hohen Standards eines KfW-Effizienzhauses 85 entsprechen. Dies bedeutet, dass das Gebäude nur 85% der Energie eines vergleichbaren Neubaus benötigt, was eine erhebliche Verbesserung der Energieeffizienz darstellt. Die Maßnahmenpakete 1 bis 3 sind wirtschaftlich sinnvoll und tragen wesentlich zur Reduzierung des Energieverbrauchs bei, während der Wohnkomfort für die Bewohner erheblich gesteigert wird.
Für die Eigentümer bietet die Sanierung zahlreiche Vorteile. Der Energieverbrauch wird bei gleichbleibendem Heizverhalten deutlich sinken, was zu erheblichen Einsparungen bei den Heizkosten führt. Die Investition in die Sanierung wird durch die Inanspruchnahme von Fördermitteln zusätzlich erleichtert, was die finanzielle Belastung reduziert und die Rentabilität der Maßnahmen erhöht. Langfristig bleibt der Wert des Gebäudes nicht nur erhalten, sondern wird durch die energetische Modernisierung sogar gesteigert. Ein saniertes Gebäude kann im Immobilienmarkt mit Neubauten konkurrieren, was den Marktwert erheblich erhöht.
Darüber hinaus wird der jährliche CO2-Ausstoß des Gebäudes signifikant gesenkt, was nicht nur einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz darstellt, sondern auch eine Vorbildfunktion für andere Gebäudeinhaber übernimmt. Durch die Wahl eines grünen Stromanbieters kann der CO2-Fußabdruck weiter reduziert werden.
Die energetische Sanierung bringt auch eine Reihe weiterer Vorteile mit sich. Der thermische Komfort wird durch die Dämmung von Wänden und Dach sowie dichtere Türen und Fenster erheblich verbessert, wodurch unangenehme Zugluft und Kältestrahlung vermieden werden. Der Schallschutz wird durch die gleichen Maßnahmen ebenfalls verbessert, was zu einer ruhigeren und angenehmeren Wohnumgebung führt.
Ein gesundes Raumklima wird durch gedämmte, warme Bauteile und eine gesicherte Lüftung gewährleistet, die Feuchtigkeit, Schimmel und Wohngifte in Innenräumen verhindert.
Schließlich bietet die Sanierung die Möglichkeit, die architektonische Qualität des Gebäudes zu verbessern. Eigentümer können das äußere Erscheinungsbild des Hauses nach ihren Vorstellungen gestalten, indem sie beispielsweise die Farben von Dach und Fassade oder das Design von Türen und Fenstern anpassen. Dies verleiht dem Gebäude nicht nur eine moderne Optik, sondern trägt auch zur individuellen Wertsteigerung bei.
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Fazit: Ein zukunftsweisender Schritt zur nachhaltigen Gebäudemodernisierung
Der Sanierungsfahrplan für das Wohnhaus in Münster stellt einen zukunftsweisenden Schritt dar, um die Energieeffizienz und den Wohnkomfort erheblich zu steigern. Durch die geplanten Maßnahmen wird das Gebäude den Standards eines KfW-Effizienzhauses 85 entsprechen, was eine deutliche Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen ermöglicht. Die umfassende Modernisierung der Gebäudehülle und der Heiztechnik wird nicht nur zu erheblichen Einsparungen bei den Energiekosten führen, sondern auch den Wert der Immobilie langfristig steigern.
Die Nutzung von Fördermitteln macht die Investition finanziell attraktiv und reduziert die Belastung für die Eigentümer. Gleichzeitig wird das Gebäude durch die energetische Sanierung zukunftssicher und kann im Immobilienmarkt mit Neubauten konkurrieren. Der thermische Komfort und das Raumklima werden verbessert, was die Wohnqualität erheblich steigert.
Insgesamt zeigt der Sanierungsfahrplan, dass durch gezielte Maßnahmen nicht nur die Energieeffizienz eines Gebäudes verbessert werden kann, sondern auch ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz geleistet wird. Die geplanten Maßnahmen bieten eine nachhaltige Lösung für die energetischen Herausforderungen älterer Bausubstanz und setzen ein positives Beispiel für andere Sanierungsprojekte.
Verfasst am 15. Dezember 2023.
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Die Kommunikation war sehr gut. Der Beratungstermin vor Ort war etwas kurz und oberflächlich. Der Sanierungsfahrplan ist sehr ausführlich gehalten. Das Schlussgespräch war in Ordnung.
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