Sanierungsfahrplan für ein Wohngebäude in Wetter: Effizienz und Zukunftssicherheit
Ausgangspunkt: Analyse eines Wohngebäudes
Die Fallstudie untersucht ein Wohngebäude in Wetter, das von der ESTATIKA analysiert wurde. Ziel ist es, einen maßgeschneiderten Sanierungsfahrplan zu entwickeln, der den Wohnkomfort erhöht, den Immobilienwert sichert und die Wärmeverluste reduziert. Die Berechnungen zeigen, wie sich Treibhausgasemissionen, insbesondere CO2, und Energiekosten senken lassen, während gleichzeitig die anfallenden Kosten inklusive Fördermittel dargestellt werden. Dabei werden die gesetzlichen Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) 2024 sowie Instandhaltungsthemen berücksichtigt.
Das Gebäude befindet sich derzeit in einem energetisch leicht unterdurchschnittlichen Zustand. Besonders herausfordernd ist das Thema Heizung, da neue gesetzliche Anforderungen im Falle eines Heizungstausches greifen, die einen Anteil von 65 % erneuerbarer Energien vorschreiben. Ein Einrohrsystem in einer Wohnungseigentümergemeinschaft (WEG) ist zudem hydraulisch schwer zu optimieren. Aus wirtschaftlicher Sicht wird empfohlen, zunächst auf ein Hybrid-System mit Wärmepumpe umzustellen und spätestens fünf Jahre nach dem Austausch der aktuellen Gasheizung über bauliche Ergänzungen nachzudenken. Alternativen zur zentralen Wärmepumpe sind dezentrale Klimasplitgeräte pro Wohnung oder die weitere Nutzung von Biogas.
Um den Energiebedarf des Gebäudes zu senken, sollten bei allen anstehenden Sanierungsarbeiten Maßnahmen wie die Verbesserung der Entwässerung, die Ausbesserung der Heizkörpernischen und die Dämmung der Kehlbalkenlage in Betracht gezogen werden. Diese Schritte tragen nicht nur zur Energieeffizienz bei, sondern steigern auch den Wert der Immobilie und machen sie zukunftssicher.
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Der Ist-Zustand: Energetische Schwachstellen und Potenziale
Der Ist-Zustand des Gebäudes vor der Sanierung zeigt deutlich die Notwendigkeit für einen umfassenden Sanierungsfahrplan, um die Energieeffizienz zu verbessern und langfristig finanzielle Vorteile durch Fördermittel und Energieeinsparungen zu erzielen. Das Gebäude, ein zweiseitig angebautes Wohnhaus mit vier Wohneinheiten, befindet sich in einer Gebäudereihe in leichter Hanglage und weist mehrere energetische Schwachstellen auf.
Heizung und Wärmeverteilung
Die zentrale Gasheizung aus dem Jahr 1994 steht kurz vor dem Ende ihrer Lebensdauer, was einen Heizungstausch in naher Zukunft erforderlich macht. Die Wärmeverteilung erfolgt über ein ineffizientes Einrohrsystem, das eine Heizungsoptimierung erschwert. Ein Umstieg auf ein moderneres Zweirohrsystem wäre zwar aufwendig, könnte jedoch die Energieeffizienz erheblich steigern.
Gebäudehülle
Die monolithischen Außenwände aus Gasbetonsteinen mit Putzfassade sind typisch für das Baujahr und weisen Heizkörpernischen auf, die zu Wärmeverlusten führen. Die zweifach isolierverglasten Fenster mit Kunststoffrahmen bieten nur begrenzten Wärmeschutz. Zudem ist die Luftdichtheit des Gebäudes unzureichend, was den Energieverbrauch weiter erhöht.
Keller und Dach
Der Keller ist unbeheizt und ungedämmt, was zu erheblichen Wärmeverlusten führt. Die Kellerdecken sind ebenfalls ungedämmt, was den Energieverlust weiter verstärkt. Das Dach besteht überwiegend aus einem sanierten Flachdach, während das Treppenhaus ein flach geneigtes Steildach aufweist. Feuchtigkeitsspuren an den Wänden unterhalb einzelner Rinnen deuten auf potenzielle Probleme hin, die behoben werden müssen.
Warmwasser und Lüftung
Die Warmwasserversorgung erfolgt dezentral über Durchlauferhitzer in Küche und Bad, was ineffizient ist. Die Lüftung des Gebäudes erfolgt manuell über Fensterlüftung, während innenliegende Bäder über Schächte entlüftet werden.
Diese Ausgangssituation bietet großes Potenzial für eine energetische Sanierung, die nicht nur die Energieeffizienz des Gebäudes erheblich verbessern, sondern auch den Wert der Immobilie steigern kann. Durch die Nutzung von Fördermitteln können die Investitionskosten gesenkt werden, was die Sanierung zu einer lohnenden Investition macht. Ein gut durchdachter Sanierungsfahrplan wird die Grundlage für diese Transformation bilden und die energetische Qualität des Gebäudes nachhaltig verbessern.
Maßnahmenpakete: Schrittweise Optimierung für maximale Effizienz
Maßnahmenpaket 1: Effiziente Heizsysteme und Optimierung
In diesem Maßnahmenpaket konzentrieren wir uns auf die Modernisierung der Heiztechnik, um die Energieeffizienz des Hauses signifikant zu verbessern. Die Maßnahmen umfassen die Installation neuer Durchlauferhitzer, die Einführung einer Luft-Wasser-Wärmepumpe in Kombination mit einer neuen Gasheizung sowie die Optimierung der bestehenden Heizungsanlage.
Neue Durchlauferhitzer: Der Austausch älterer, hydraulisch geregelter Durchlauferhitzer durch moderne, elektronisch geregelte Modelle kann den Energieverbrauch um bis zu 30 % senken. Diese Geräte sind stufenlos regelbar und bieten eine präzise Temperatursteuerung. Die Kosten variieren zwischen 100 € und 300 € pro Einheit, mit einem Förderzuschuss von 20 % im Rahmen von Umfeldmaßnahmen bei einem Heizungstausch.
Luft-Wasser-Wärmepumpe und neue Gasheizung: Die Integration einer Luft-Wasser-Wärmepumpe als Zusatzheizung zu einer modernen Gasheizung, die durch eine hocheffiziente Brennwerttherme ersetzt wird, bildet ein Hybrid-Heizsystem. Dies ermöglicht eine flexible und effiziente Energienutzung. Die Optimierung des Einrohrsystems durch Strangregulierventile verbessert die Heizleistung weiter. Die Gesamtkosten für dieses Maßnahmenpaket betragen 35.300 €, wobei 25.300 € auf Sowiesokosten entfallen. Fördermittel der KfW decken mindestens 30 % der Kosten ab, mit zusätzlichen Zuschüssen für Selbstnutzer durch Sonderanträge.
Umsetzung und Zeitrahmen: Die Umsetzung dieser Maßnahmen kann innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden, wobei die Installation der Wärmepumpe und die Optimierung der Heizungstechnik in den wärmeren Monaten erfolgen sollten, um Unterbrechungen der Heizleistung zu vermeiden.
Maßnahmenpaket 2: Dämmung der oberen Geschossdecke und Dachsanierung
Dieses Paket zielt darauf ab, die Wärmedämmung des Hauses durch die Isolierung der oberen Geschossdecke und gegebenenfalls die Sanierung des Daches zu verbessern.
Dämmung der oberen Geschossdecke und Dachsanierung: Die Dämmung der Geschossdecke und die Sanierung des Steildachs mit einem U‑Wert von ≤ 0,14 W/m²K sind entscheidend, um Wärmeverluste zu minimieren. Während Dachsanierungen kostspielig sind, bieten Geschossdeckendämmungen eine kosteneffiziente Alternative. Die Investitionskosten belaufen sich auf 170.400 €, wobei die gesamten Kosten als Sowiesokosten gelten. Eine Förderung von 20 % wird durch die BAFA bereitgestellt.
Umsetzung und Zeitrahmen: Diese Maßnahmen sollten vorzugsweise im Frühling oder Sommer durchgeführt werden, um die besten Bedingungen für Bauarbeiten zu nutzen und den Wohnkomfort nicht zu beeinträchtigen.
Maßnahmenpaket 3: Austausch von Fenstern und Türen, Installation einer Lüftungsanlage
Dieses Paket fokussiert sich auf den Austausch alter Fenster und Türen sowie die optionale Installation einer Lüftungsanlage, um die Energieeffizienz weiter zu steigern.
Fenstertausch und Türen: Der Austausch der alten Fenster durch neue Modelle mit dreifacher Verglasung reduziert den Energieverlust erheblich. Obwohl die Haustür noch relativ neu ist und keinen sofortigen Austausch erfordert, wird der Fenstertausch mit 83.400 € veranschlagt, wobei 75.400 € auf den Fenstertausch entfallen. Die BAFA bietet eine Förderung von 20 % (15 % plus einen 5 % iSFP Bonus).
Lüftungsanlage: Die Installation einer dezentralen oder zentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung verbessert die Luftqualität und reduziert Wärmeverluste. Die Förderung beträgt ebenfalls 20 %, mit zusätzlichen Zuschüssen in NRW von bis zu 1.000 € pro Wohneinheit.
Umsetzung und Zeitrahmen: Diese Maßnahmen sollten innerhalb eines Jahres abgeschlossen werden, um die Energieeinsparungen schnellstmöglich zu realisieren.
Maßnahmenpaket 4: Wärmedämmverbundsystem und Überbau-Dämmung
Dieses Paket beinhaltet die Anbringung eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS) und die Dämmung des Überbaus, um die thermische Hülle des Gebäudes zu optimieren.
WDVS anbringen: Ein neues Wärmedämmverbundsystem mit etwa 18 cm Dämmung wird installiert, um die Außenwände effektiv zu isolieren. Die Investitionskosten betragen 104.450 €, mit einer Förderung von 20 % durch die BAFA (15 % plus einen 5 % iSFP Bonus).
Überbau nachdämmen: Die Dämmung der Deckenunterseite gegen Außenluft ist eine kostengünstige Maßnahme, die jedoch sorgfältig geplant werden muss, um maximale Effizienz zu gewährleisten.
Umsetzung und Zeitrahmen: Diese Arbeiten sollten idealerweise im Sommer durchgeführt werden, um die besten Arbeitsbedingungen zu gewährleisten.
Maßnahmenpaket 5: Dämmung der Innenwände und Kellerdecke, Erneuerung der Innentüren
Dieses Paket bietet eine umfassende Lösung zur Verbesserung der Energieeffizienz durch die Dämmung der Innenwände und Kellerdecke sowie die optionale Erneuerung der Innentüren.
Dämmung der Innenwände und Kellerdecke: Die Außendämmung der Innenwände und die Dämmung der Kellerdecke mit 12 cm Flächendämmung sind entscheidend, um Wärmeverluste zu minimieren. Die Gesamtkosten betragen 16.580 €, mit einer Förderung von 20 % durch die BAFA (15 % plus einen 5 % iSFP Bonus).
Erneuerung der Innentüren: Der optionale Austausch der Innentüren, die an das Treppenhaus angrenzen, bietet zusätzliche Einsparungen, obwohl die Kosten und Einsparungen gering sind.
Umsetzung und Zeitrahmen: Diese Maßnahmen können flexibel im Jahresverlauf durchgeführt werden, um den Wohnkomfort nicht zu beeinträchtigen.
Durch die Umsetzung dieser Maßnahmenpakete wird das Haus nicht nur energieeffizienter, sondern auch der Wert der Immobilie steigt. Die staatlichen Fördermittel reduzieren die Investitionskosten erheblich, während die langfristigen Energieeinsparungen die laufenden Kosten senken.
Der Zielzustand: Ein zukunftssicheres Effizienzhaus
Nach der Umsetzung des Sanierungsfahrplans wird das Gebäude den modernen Standards eines Effizienzhauses entsprechen, vergleichbar mit einem Neubau aus dem Jahr 2020. Diese Transformation bringt eine Vielzahl von Vorteilen für die Eigentümer mit sich. Der Energieverbrauch des Gebäudes wird durch die geplanten Maßnahmenpakete erheblich reduziert, was zu einer deutlichen Senkung der Heizkosten führt. Dies wird durch die Installation einer modernen Heizungsanlage und umfassende Dämmmaßnahmen erreicht, die die Heizlast und Wärmeverluste minimieren.
Die energetische Sanierung sorgt nicht nur für eine effizientere Energienutzung, sondern trägt auch zur Werterhaltung und Wertsteigerung der Immobilie bei. Ein energetisch saniertes Gebäude hat eine höhere Vermietbarkeit und einen gesteigerten Marktwert, da es den Anforderungen der heutigen Zeit entspricht und zukünftige Energiekosten reduziert.
Darüber hinaus wird der CO2-Ausstoß des Gebäudes erheblich verringert, was einen wertvollen Beitrag zum Klimaschutz darstellt. Die Eigentümer können stolz darauf sein, ihren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren und aktiv zum Umweltschutz beizutragen.
Neben den finanziellen und ökologischen Vorteilen verbessert die Sanierung auch die Lebensqualität der Bewohner. Ein verbesserter sommerlicher Wärmeschutz verhindert eine Überhitzung der Räume in den heißen Monaten, während der zusätzliche Schallschutz die Wohnräume vor Lärm und Geräuschen aus der Umgebung schützt. Die Maßnahmen zur Wohngesundheit sorgen dafür, dass das Gebäude frei von Feuchtigkeit, Schimmel und anderen gesundheitsschädlichen Einflüssen ist, was zu einer höheren Behaglichkeit beiträgt.
Die Sicherheit wird durch die Möglichkeit, Einbruchschutzvorrichtungen zu installieren, erhöht, insbesondere im Erdgeschoss. Zudem bietet die Sanierung architektonische Gestaltungsmöglichkeiten, die das äußere Erscheinungsbild des Gebäudes aufwerten und es attraktiver machen.
Insgesamt bietet der Sanierungsfahrplan eine umfassende Verbesserung der Energieeffizienz und Wohnqualität, die sowohl kurzfristige finanzielle Einsparungen als auch langfristige Wertsteigerungen und ökologische Vorteile mit sich bringt. Eigentümer profitieren von Fördermitteln, die die finanzielle Belastung der Sanierung reduzieren, und können sich auf ein zukunftssicheres Gebäude freuen, das den modernen Wohnanforderungen gerecht wird.
Fazit: Ein klarer Weg zu Energieeffizienz und Wertsteigerung
Zusammenfassend zeigt die Fallstudie, dass der Sanierungsfahrplan für das Wohngebäude in Wetter eine durchdachte und nachhaltige Lösung darstellt, um den Ist-Zustand des Gebäudes erheblich zu verbessern. Durch die geplanten Maßnahmenpakete wird das Gebäude nicht nur den Anforderungen eines modernen Effizienzhauses gerecht, sondern auch in seiner Energieeffizienz und Wohnqualität erheblich aufgewertet.
Die Reduzierung der Heizkosten, die Verringerung des CO2-Ausstoßes und die Erhöhung des Immobilienwerts sind nur einige der positiven Effekte, die die Sanierung mit sich bringt. Zudem profitieren die Eigentümer von den staatlichen Fördermitteln, die die finanzielle Belastung der Sanierung erheblich reduzieren.
Die Fallstudie verdeutlicht, dass der Weg zu einem zukunftssicheren, energieeffizienten und komfortablen Wohngebäude klar vorgezeichnet ist. Die geplanten Maßnahmen bieten eine umfassende Lösung, die sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile vereint und den Bewohnern eine verbesserte Lebensqualität bietet. Die Transformation des Gebäudes in ein modernes Effizienzhaus ist nicht nur eine Investition in die Immobilie selbst, sondern auch in eine nachhaltige Zukunft.
Verfasst am 5. November 2024.
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Kundenmeinungen
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4.00 von 5 Sternen
Die Kommunikation war sehr gut. Der Beratungstermin vor Ort war etwas kurz und oberflächlich. Der Sanierungsfahrplan ist sehr ausführlich gehalten. Das Schlussgespräch war in Ordnung.
SF aus Rheine
5.00 von 5 Sternen
Unser Sanierungsfahrplan wurde von einer sehr freundlichen, kompetenten und auch mitdenkenden Mitarbeiterin erstellt. Es blieben keine Fragen offen. Wir möchten uns für die Beratung und Erläuterungen herzlich bedanken und kommen bei weiterer Gelegenheit gerne wieder auf euch zu.
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