Sanierungsfahrplan für ein Wohngebäude in Wetter: Ein Weg zu Energieeffizienz und Wertsteigerung
Ein umfassender Blick auf die energetische Sanierung
In dieser Fallstudie präsentieren wir einen umfassenden Sanierungsfahrplan für ein Wohngebäude, der als Entscheidungsvorlage dient. Unser Ziel ist es, den Weg zu höherer Energieeffizienz, verbessertem Wohnkomfort, der Sicherung des Immobilienwertes und der Verringerung der Wärmeverluste aufzuzeigen. Anhand konkreter Zahlen wird veranschaulicht, wie Treibhausgasemissionen, insbesondere CO2, reduziert, Energiekosten gesenkt und Fördermittel optimal genutzt werden können. Dabei werden die gesetzlichen Anforderungen des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) 2024 berücksichtigt.
Das betrachtete Objekt leidet unter hohen Wärmeverlusten, weshalb eine schrittweise energetische Sanierung bis zum Verbot von Gas- und Ölheizungen im Jahr 2044 empfohlen wird. Diese energetischen Maßnahmen sollten idealerweise mit notwendigen Instandhaltungsarbeiten kombiniert werden, wie etwa an Balkonen, Fenstern, Loggien und der Fassade. Die Nutzung von Fördermitteln kann die wirtschaftliche Attraktivität der Maßnahmen erheblich steigern. Durch die energetischen Verbesserungen werden die Wärmeverluste reduziert und die Heizlast gesenkt. Aufgrund der noch langen technischen Lebensdauer der bestehenden Heizung wird ein Austausch erst bei einem Ausfall oder einem gesetzlichen Verbot empfohlen, gemäß GEG §72. Für die Umstellung auf eine Wärmepumpe ist eine Reduzierung der Heizlast erforderlich, wobei die vorhandene Fußbodenheizung gut geeignet ist.
Diese Fallstudie bietet einen detaillierten Einblick in die Möglichkeiten der energetischen Sanierung und die damit verbundenen finanziellen Vorteile, wie Energieeinsparungen und Fördermittel. Für weitere Fragen zu den gesetzlichen Rahmenbedingungen, Energiepreisen und Sanierungskosten stehen wir gerne in einem persönlichen Gespräch zur Verfügung.
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Der aktuelle Zustand des Gebäudes: Herausforderungen und Potenziale
Das freistehende Wohngebäude mit sechs Wohneinheiten, Teil eines Ensembles aus vier baugleichen Strukturen, präsentiert sich vor der Sanierung in einem Zustand, der sowohl Herausforderungen als auch Potenziale bietet. Die Gebäudeform ist kompakt und vieleckig, was eine solide Grundlage für Energieeffizienzmaßnahmen bietet.
Die Kellerdecke ist ungedämmt, was zu erheblichen Wärmeverlusten führt. Da das Kellergeschoss unbeheizt ist, bietet sich hier eine einfache Möglichkeit zur Verbesserung der Energieeffizienz durch nachträgliche Dämmung. Die Außenwände bestehen aus einem monolithischen Aufbau ohne zusätzliche Dämmschicht, was durch den Einsatz von Lochziegeln oder Porenbeton eine gewisse, jedoch unzureichende, Dämmwirkung erzielt. Diese Wände sind innen und außen verputzt und weisen typische Wärmebrücken an auskragenden Platten der Balkone und Erker sowie an ungedämmten Kellerwänden und Rolladenkästen auf.
Die Fenster sind zweifach verglaste Kunststofffenster, die mit baujahrestypischen Hauseingangstüren und teilweise elektronisch gesteuerten Rolladenkästen kombiniert sind. Auch hier besteht Potenzial für Verbesserungen in der Energieeffizienz durch den Einsatz moderner Fenstertechnologien.
Das Dach ist mit großen Steildachflächen und mehreren Spitzgauben ausgestattet, jedoch ohne Dachüberstand, was die energetische Sanierung durch zusätzliche Dämmmaßnahmen erleichtert.
Die Heizungsanlage besteht aus einem Gas-Brennwertkessel, der sich im gemeinsamen Keller unterhalb des Nachbargebäudes befindet. Diese Anlage wird durch nachträglich installierte, elektronisch geregelte Pumpen unterstützt. Da fossile Energieträger ab 2044 laut Gebäudeenergiegesetz (GEG) nicht mehr zulässig sind und die CO2-Kosten steigen werden, ist eine Umstellung auf erneuerbare Energien dringend zu empfehlen.
Die Wärmeverteilung erfolgt über ein Zweirohrsystem mit Flächenheizung im Fußboden, wobei die Heiztemperatur nachts zentral abgesenkt wird. Die Warmwasserversorgung ist zentral über die Heizungsanlage geregelt und wird über ein Leitungssystem an die einzelnen Abnahmestellen verteilt.
Die Lüftung erfolgt manuell über Stoß- und Kipplüftung der Fenster, was zu Energieverlusten führt. Farbliche Veränderungen an der Fassade über einem Fenster deuten auf schädliches Lüftungsverhalten hin. Ein Luftdichtheitsnachweis liegt nicht vor, was die Notwendigkeit einer energetischen Optimierung unterstreicht.
Die GEG-Anforderungen 2024 und mögliche Fördermittel bieten finanzielle Anreize für die Sanierung. Synergieeffekte können bei notwendigen Instandhaltungsmaßnahmen genutzt werden, um die Energieeffizienz zu steigern und den Wert der Immobilie zu erhöhen. Ein durchdachter Sanierungsfahrplan kann nicht nur die Energieeffizienz erheblich verbessern, sondern auch langfristige Kosteneinsparungen und eine Wertsteigerung des Gebäudes erzielen.
Strategien zur Verbesserung: Der Sanierungsfahrplan
Maßnahmenpaket 1: Optimierung des Steildachs und Fenstertausch bei Dachflächenfenstern
Um die Energieeffizienz des Gebäudes erheblich zu steigern, beginnt unser Sanierungsfahrplan mit der umfassenden Modernisierung des Steildachs und dem Austausch der Dachflächenfenster. Der aktuelle Zustand des Steildachs entspricht den typischen Bauweisen früherer Jahrzehnte und ist mit Betondachziegeln bedeckt. Geplant ist eine hochmoderne Dämmung, bestehend aus einer 20 cm starken Zwischensparrendämmung mit WLG 035 sowie einer zusätzlichen 10 cm Aufsparrendämmung mit WLG 040, wodurch ein hervorragender U‑Wert von 0,14 W/m²K erreicht wird. Diese Maßnahme ist BAFA-förderfähig, was bedeutet, dass von einer Förderung in Höhe von 15 % plus einem zusätzlichen 5 % iSFP-Bonus profitiert werden kann. Die Investitionskosten für dieses Maßnahmenpaket belaufen sich auf 172.622 €, wobei 128.485 € als Sowiesokosten anfallen, die ohnehin bei einer Sanierung entstehen würden. Die Förderung beträgt 31.266 €, was die finanzielle Belastung erheblich reduziert.
Der Fenstertausch umfasst den Ersatz der alten Dachflächenfenster durch moderne Varianten mit einem Uw-Wert von 1,0 W/m²K. Auch hier greift die BAFA-Förderung mit denselben Konditionen. Diese Maßnahme ist besonders sinnvoll, wenn ohnehin eine Dachsanierung ansteht, da die Fenster dann ausgebaut und wieder eingebaut werden müssen. Der gesamte Prozess sollte innerhalb der nächsten 10 bis 15 Jahre abgeschlossen sein, um die GEG-Standards einzuhalten.
Maßnahmenpaket 2: Außenwanddämmung und Erkerisolierung
Das zweite Maßnahmenpaket konzentriert sich auf die Dämmung der Außenwände und die Isolierung von Überbauten oder Erkern. Der aktuelle Zustand der Außenwände ist durch eine schwache bis nicht vorhandene Dämmung gekennzeichnet, typisch für monolithische Bauweisen. Geplant ist die Installation eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS) mit einer 18 cm starken Dämmung der WLG 035. Diese Maßnahme wird ebenfalls durch die BAFA gefördert (15 % plus 5 % iSFP-Bonus), was die hohen Sanierungskosten von 208.800 € abmildert. Von diesen Kosten sind 169.869 € als Sowiesokosten zu betrachten. Die Förderung beträgt hier 41.042 €, was die Investition attraktiver macht.
Zusätzlich wird der Überbau oder Erker unterseitig mit einer 10 cm starken WLG 035 Flächendämmung isoliert. Auch diese Maßnahme ist förderfähig mit einem Zuschuss von 20 % durch das BAFA. Diese Arbeiten sollten zeitnah erfolgen, insbesondere wenn ohnehin Reparaturen anstehen, um die Effizienz der Maßnahme zu maximieren.
Maßnahmenpaket 3: Dämmung der EG-Decke, Fenstertausch und Verbesserung der Luftdichtheit
Der Fokus des dritten Maßnahmenpakets liegt auf der Dämmung der EG-Decke unter Loggien oder Balkonen, dem Austausch der Fenster mit dreifacher Verglasung und der Verbesserung der Luftdichtheit des Gebäudes. Die bestehende Dämmung der EG-Decke ist unzureichend, weshalb eine zusätzliche 18 cm starke Flächendämmung der WLG 035 vorgesehen ist. Diese Maßnahme wird durch die BAFA mit 20 % gefördert. Die Investitionskosten für dieses Paket betragen 121.030 €, mit 63.631 € als Sowiesokosten. Die Förderung beläuft sich auf 24.469 €.
Der Fenstertausch umfasst den Einbau neuer Fenster mit einem U‑Wert von 0,95 W/m²K und dreifacher Verglasung, was langfristig zu einer erheblichen Verbesserung des Wohnkomforts und der CO₂-Reduktion führt. Auch hier greift die BAFA-Förderung mit 20 %. Die Verbesserung der Luftdichtheit ist eine kostengünstige Maßnahme im Vergleich zum Gesamtprojekt, die jedoch entscheidend zur Minimierung von Energieverlusten beiträgt.
Maßnahmenpaket 4: Dämmung der Kellerdecke
Die Kellerdecke wird unterseitig mit einer 10 cm starken WLG 035 Flächendämmung versehen, um den Wärmeverlust über den Kellerbereich zu minimieren. Diese Maßnahme ist besonders kostengünstig, mit Investitionskosten von nur 7.200 €, da keine Sowiesokosten anfallen. Die BAFA-Förderung beträgt hier 20 %, was 1.456 € entspricht. Diese Maßnahme sollte bei anstehenden Reparaturen umgesetzt werden, um die Effizienz des gesamten Sanierungsfahrplans zu steigern.
Maßnahmenpaket 5: Installation einer Luft/Wasser-Wärmepumpe und Heizungsoptimierung
Das letzte Maßnahmenpaket sieht die Installation einer Luft/Wasser-Wärmepumpe als Zusatzheizung vor, um die bestehende Brennwertheizung zu ergänzen oder im Falle eines Ausfalls zu ersetzen. Diese moderne Heizungsanlage wird durch die KfW gefördert, was die Investitionskosten von 62.000 € erheblich reduziert. Von diesen Kosten sind 32.000 € als Sowiesokosten zu betrachten. Die Förderung beträgt 21.835 €, was die Wirtschaftlichkeit dieser Maßnahme unterstreicht. Die Heizungsoptimierung umfasst den Austausch des Zentralgerätes und die Installation eines neuen Speichers, inklusive aller notwendigen Berechnungen.
Insgesamt führen diese Maßnahmen zu einer deutlichen Reduzierung der Energiekosten auf 2.977 € pro Jahr und verringern die CO₂-Emissionen auf 10 kg/m²a. Der Endenergieverbrauch sinkt auf 18.998 kWh/a, und der Primärenergiebedarf wird auf 37 kWh/m²a reduziert. Diese umfassenden Sanierungsmaßnahmen steigern nicht nur die Energieeffizienz des Hauses erheblich, sondern tragen auch zur Wertsteigerung der Immobilie bei und sichern langfristig finanzielle Vorteile durch Fördermittel und Energieeinsparungen.
Der zukünftige Zustand: Ein Effizienzhaus mit Mehrwert
Nach der vollständigen Umsetzung des Sanierungsfahrplans wird das Gebäude den anerkannten Standard eines KfW-Effizienzhauses 85 erreichen. Dies bedeutet, dass das Haus nur 85 % der Primärenergie eines vergleichbaren Referenzgebäudes verbraucht. Diese energetische Optimierung bringt zahlreiche Vorteile mit sich, die sowohl finanzielle als auch ökologische Aspekte umfassen.
Ein wesentlicher Vorteil der Sanierung liegt in der erheblichen Reduzierung des Energieverbrauchs. Mit jeder durchgeführten Maßnahme des Sanierungsfahrplans sinkt der Energiebedarf des Hauses, was sich direkt in niedrigeren Heizkosten niederschlägt. Besonders die anfänglichen Dämmmaßnahmen tragen maßgeblich zur Verringerung der Wärmeverluste bei. Dies ist nicht nur gut für den Geldbeutel, sondern auch ein wichtiger Schritt in Richtung Energiewende. Durch die Senkung der Heizlast wird das Haus optimal auf den Einsatz moderner, umweltfreundlicher Heiztechnologien wie Wärmepumpen vorbereitet.
Ein weiterer bedeutender Vorteil ist die langfristige Wertsteigerung der Immobilie. Durch die energetische Sanierung wird der Wert des Gebäudes nicht nur erhalten, sondern auch gesteigert. Dies erhöht die Vermietbarkeit und Attraktivität des Hauses und sorgt für eine gesteigerte Behaglichkeit der Wohnräume. Gleichzeitig wird ein wertvoller Beitrag zum Klimaschutz geleistet, da der jährliche CO2-Ausstoß des Hauses erheblich gesenkt wird. Mit der Nutzung grüner Energiequellen oder der Installation von Photovoltaikanlagen, wie zum Beispiel Balkonkraftwerken, kann der CO2-Fußabdruck noch weiter reduziert werden.
Neben den finanziellen und ökologischen Vorteilen bietet die energetische Sanierung auch eine Reihe weiterer Verbesserungen. Der Schallschutz wird optimiert, sodass das Zuhause von störenden Geräuschen aus der Umgebung weitgehend frei bleibt. Die Innenraumluftqualität wird verbessert, was zu einer gesünderen Wohnumgebung ohne Feuchtigkeit, Schimmel oder schädliche Stoffe führt. Dies erhöht das Wohlbefinden und kann gesundheitliche Beschwerden wie Kopfschmerzen reduzieren.
Darüber hinaus wird die Sicherheit des Hauses erhöht. Durch den Einbau moderner Einbruchschutzvorrichtungen wird der Schutz vor Diebstahl und Einbruch verbessert. Auch die architektonische Qualität des Gebäudes profitiert von der Sanierung. Es besteht die Möglichkeit, die äußere Erscheinung des Hauses attraktiv zu gestalten und es individuell aufzuwerten.
Insgesamt bietet der Sanierungsfahrplan eine umfassende Verbesserung der Energieeffizienz des Hauses, die nicht nur finanzielle Einsparungen und eine Wertsteigerung der Immobilie mit sich bringt, sondern auch zu einem nachhaltigeren Lebensstil beiträgt. Nutzen Sie die Chance, von möglichen Fördermitteln zu profitieren, und gestalten Sie das Zuhause zukunftssicher und umweltfreundlich.
Fazit: Ein vielversprechender Weg zur nachhaltigen Gebäudeverbesserung
Zusammenfassend zeigt der Sanierungsfahrplan für das Wohngebäude in Wetter, wie durch gezielte Maßnahmen eine erhebliche Verbesserung der Energieeffizienz und des Wohnkomforts erreicht werden kann. Der Vergleich zwischen dem Ist-Zustand und dem angestrebten Zielzustand verdeutlicht die Potenziale zur Reduzierung von Energieverbrauch und CO2-Emissionen. Die geplanten Maßnahmen, unterstützt durch Fördermittel, bieten nicht nur finanzielle Vorteile, sondern tragen auch zur langfristigen Wertsteigerung der Immobilie bei. Der Weg zum KfW-Effizienzhaus 85 ist nicht nur ein Schritt in Richtung eines nachhaltigeren Lebensstils, sondern sichert auch die Zukunftsfähigkeit des Gebäudes. Die Fallstudie unterstreicht die Bedeutung eines durchdachten Sanierungsfahrplans, der sowohl ökologische als auch ökonomische Vorteile bietet.
Verfasst am 9. Februar 2024.
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Kundenmeinungen
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4.00 von 5 Sternen
Die Kommunikation war sehr gut. Der Beratungstermin vor Ort war etwas kurz und oberflächlich. Der Sanierungsfahrplan ist sehr ausführlich gehalten. Das Schlussgespräch war in Ordnung.
SF aus Rheine
5.00 von 5 Sternen
Unser Sanierungsfahrplan wurde von einer sehr freundlichen, kompetenten und auch mitdenkenden Mitarbeiterin erstellt. Es blieben keine Fragen offen. Wir möchten uns für die Beratung und Erläuterungen herzlich bedanken und kommen bei weiterer Gelegenheit gerne wieder auf euch zu.
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Die ESTATIKA GmbH ist ein Büro für Energieberatung mit zertifizierten Energieeffizienz-Experten des Bundes. Wir bieten neben den klassischen Leistungen auch eine − eigens zur Überwindung finanzieller Barrieren entwickelte − kostenlose Erstberatung mit unserem einzigartigem 3D-Gebäudecheck an.
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